FUHR, Jakob
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* 8.7.1904 Neu-Babylon, Galizien[1] / ord. 8.3.1931 Warschau[2] / † 10.7.1984 Remscheid, Nordrhein-Westfalen; oo mit KUNST, Anita, * 1913[3]
(Sohn vom Landwirt Friedrich FUHR, * 15.5.1879 in Neu-Babylon, Galizien † 3.12.1948 in Allstedt/Helme, Kreis Sangerhausen und Karolina SCHMIDT * 30.5. 1882 in Neu-Babylon, Galizien † 4.5.1961 in Allstedt/Helme, Kreis Sangerhausen)[3]
Schwester Adele FUHR war Lehrerin in Rozyszcze und Umgebung.
Zur Person
13.6.1925 Abschluß des Abiturs
1925-1930 Studium in Warschau und Göttingen
Januar 1930 theol. Abschlußprüfung in Warschau
In der Warschauer Zeit war er Mitbegründer eines "Vereins Deutscher Hochschüler" (VdH) und in den ersten 3 Jahren deren Vorsitzender (ca. 1926-1928).
1927 Delegierter bei einer Tagung der "Interessengemeinschaft der Vereine deutscher Hochschüler Polens" (IG der VdH) in Lemberg.[3]
Ab 1.3.1930 Vikar bei Dr. ZOECKLER in Stanislau
8.3.1931 ordiniert in der St. Trinitatiskirche in Warschau[4]
1931-1936 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Tutschin[5][4][6]
1936-1939 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Kostopol; Adresse: Kostopol, Kolejowa 1[7][8][4][9][6]
Pastor Fuhr wurde mit Ausbruch des Krieges von den Polen am 1.9.1939 in Kostopol verhaftet[8] und in das Internierungslager Beresa Kartuska gebracht.[4][6] Sein Sohn schreibt zum Jahr 1939:
"Nach der Befreiung kamen zunächst viele nach Mohrungen/Ostpreußen, weil Warschau noch nicht gefallen und somit zugänglich war. Nach der baldigen Kapitulation Warschaus begann mein Vater zusammen mit Pastor Krusche, der etwas später aus Rypin ankam, die deutsche evangelische Gemeinde in Warschau aufzubauen."[3]
Ab 1939 zweiter Pfarrer der deutsch evangelischen Gemeinde in Warschau und nach dem tragischen Tod von Pastor Krusche im August 1941 erster Pfarrer der Gemeinde bis August 1944.
1941-1944 Senior der Diözese Nord im Generalgouvernement
August 1944 bis Januar 1945 Leiter der Abwicklungsstelle für kirchliche Angelegenheiten in Petrikau
16.1.45 Flucht mit Pferd und Wagen nach Deutschland
Februar 1945 Flüchtlingslager in Auerbach, Vogtland und bis August 1945 in Bergen, Vogtland
August 1945 bis September 1947 Pfarrer in Mittelhausen, Kreis Sangerhausen, zugehörig zur Thüringischen Landeskirche
September 1947 bis 30.11.1971 Oberpfarrer in Allstedt, gehört zur Thüringischen Landeskirche in Sachsen-Anhalt
lt. FUHR: 'Übrigens der 32. Nachfolger von Thomas MÜNTZER an St. Johannis und direkter Nachfolger von Pastor Rudolf HENKE.'
Am 1.12.1971 siedelte die Familie nach Remscheid um, wo Jakob FUHR noch bis zum 70. Lebensjahr als Krankenhauspfarrer zuständig für die 4 Remscheider Kliniken war. Am 10.7.1984, 2 Tage nach seinem 80. Geburtstag, ist er zu Hause verstorben. Die Trauerrede hielt Pastor Schmidt aus Wolhynien.[3]
Forscherkontakt
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Anmerkung: Der Geburtsort der Familie FUHR in Galizien hieß zu österreichischen Zeit 'Neu-Babylon' und zu polnischen Zeiten 'Bolechow'. siehe Ortsliste von Bolechow um 1939.
- ↑ KNEIFEL, Eduard Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Selbstverlag 1967, S. 89
- ↑ a b c d e KÖNIG, Gerhard Privater Schriftverkehr 2008 mit Harald FUHR, Sohn des ev.-luth. Pastors Jakob FUHR
- ↑ a b c d SCHMIDT, Hugo Karl Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Wolhynien, Elwert Verlag Marburg 1992, S. 70ff
- ↑ KNEIFEL, Eduard Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen, 1555-1939, Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1972; Abschnitt Gemeinde Tuczyn, S. 195ff
- ↑ a b c Heimatbote, Ausgabe 9/1984, S. 4
- ↑ Personal-Verzeichnis der Wolhynischen Diözese, in Wolhynischer Volkskalender für das Jahr 1938, S. 158
- ↑ a b KNEIFEL, Eduard Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen, 1555-1939, Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1972; Abschnitt Gemeinde Kostopol, S. 189
- ↑ ZERBE, Dr. Hubert Kostopol und seine deutsch-evangelische Gemeinde in Wolhynische Hefte Folge 13, S. 47f