FUHR, Jakob

Jakob Fuhr Tutschin 1936

Signum Pastor Fuhr

* 8.7.1904 Neu-Babylon, Galizien<ref>Anmerkung: Der Geburtsort der Familie FUHR in Galizien hieß zu österreichischen Zeit 'Neu-Babylon' und zu polnischen Zeiten 'Bolechow'. siehe Ortsliste von Bolechow um 1939.</ref> / ord. 8.3.1931 Warschau<ref>KNEIFEL, Eduard Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Selbstverlag 1967, S. 89</ref> / † 10.7.1984 Remscheid, Nordrhein-Westfalen; oo mit KUNST, Anita, * 1913<ref name=post>KÖNIG, Gerhard Privater Schriftverkehr 2008 mit Harald FUHR, Sohn des ev.-luth. Pastors Jakob FUHR</ref>

(Sohn vom Landwirt Friedrich FUHR, * 15.5.1879 in Neu-Babylon, Galizien † 3.12.1948 in Allstedt/Helme, Kreis Sangerhausen und Karolina SCHMIDT * 30.5. 1882 in Neu-Babylon, Galizien † 4.5.1961 in Allstedt/Helme, Kreis Sangerhausen)<ref name=post/>

Schwester Adele FUHR war Lehrerin in Rozyszcze und Umgebung.

Zur Person

13.6.1925 Abschluß des Abiturs
1925-1930 Studium in Warschau und Göttingen
Januar 1930 theol. Abschlußprüfung in Warschau

In der Warschauer Zeit war er Mitbegründer eines "Vereins Deutscher Hochschüler" (VdH) und in den ersten 3 Jahren deren Vorsitzender (ca. 1926-1928).
1927 Delegierter bei einer Tagung der "Interessengemeinschaft der Vereine deutscher Hochschüler Polens" (IG der VdH) in Lemberg.<ref name=post/>

Ab 1.3.1930 Vikar bei Dr. ZOECKLER in Stanislau
8.3.1931 ordiniert in der St. Trinitatiskirche in Warschau<ref name=schmidt>SCHMIDT, Hugo Karl Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Wolhynien, Elwert Verlag Marburg 1992, S. 70ff</ref>
1931-1936 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Tutschin<ref>KNEIFEL, Eduard Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen, 1555-1939, Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1972; Abschnitt Gemeinde Tuczyn, S. 195ff</ref><ref name=schmidt/><ref name=HB>Heimatbote, Ausgabe 9/1984, S. 4</ref>
1936-1939 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Kostopol; Adresse: Kostopol, Kolejowa 1<ref>Personal-Verzeichnis der Wolhynischen Diözese, in Wolhynischer Volkskalender für das Jahr 1938, S. 158</ref><ref name=kneifel>KNEIFEL, Eduard Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen, 1555-1939, Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1972; Abschnitt Gemeinde Kostopol, S. 189</ref><ref name=schmidt/><ref>ZERBE, Dr. Hubert Kostopol und seine deutsch-evangelische Gemeinde in Wolhynische Hefte Folge 13, S. 47f</ref><ref name=HB/>

Pastor Fuhr wurde mit Ausbruch des Krieges von den Polen am 1.9.1939 in Kostopol verhaftet<ref name=kneifel/> und in das Internierungslager Beresa Kartuska gebracht.<ref name=schmidt/><ref name=HB/> Sein Sohn schreibt zum Jahr 1939:

"Nach der Befreiung kamen zunächst viele nach Mohrungen/Ostpreußen, weil Warschau noch
nicht gefallen und somit zugänglich war. Nach der baldigen Kapitulation Warschaus begann
mein Vater zusammen mit Pastor Krusche, der etwas später
aus Rypin ankam, die deutsche evangelische Gemeinde in Warschau aufzubauen."<ref name=post/>

Ab 1939 zweiter Pfarrer der deutsch evangelischen Gemeinde in Warschau und nach dem tragischen Tod von Pastor Krusche im August 1941 erster Pfarrer der Gemeinde bis August 1944.

1941-1944 Senior der Diözese Nord im Generalgouvernement
August 1944 bis Januar 1945 Leiter der Abwicklungsstelle für kirchliche Angelegenheiten in Petrikau
16.1.45 Flucht mit Pferd und Wagen nach Deutschland
Februar 1945 Flüchtlingslager in Auerbach, Vogtland und bis August 1945 in Bergen, Vogtland

J. Fuhr 1971 in Remscheid

August 1945 bis September 1947 Pfarrer in Mittelhausen, Kreis Sangerhausen, zugehörig zur Thüringischen Landeskirche

September 1947 bis 30.11.1971 Oberpfarrer in Allstedt, gehört zur Thüringischen Landeskirche in Sachsen-Anhalt

lt. FUHR: 'Übrigens der 32. Nachfolger von Thomas MÜNTZER an St. Johannis und direkter Nachfolger von Pastor Rudolf HENKE.'

Am 1.12.1971 siedelte die Familie nach Remscheid um, wo Jakob FUHR noch bis zum 70. Lebensjahr als Krankenhauspfarrer zuständig für die 4 Remscheider Kliniken war. Am 10.7.1984, 2 Tage nach seinem 80. Geburtstag, ist er zu Hause verstorben. Die Trauerrede hielt Pastor Schmidt aus Wolhynien.<ref name=post/>

Forscherkontakt

Harald FUHR

Anmerkungen und Quellen

<references/>