KERSTEN, Rudolf: Unterschied zwischen den Versionen

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Kinder: Martin Rudolf Alexander (*1914 † 1943)<ref>Martin Rudolf Alexander KERSTEN * 22.4.1914 in Section 4, Township 19, Range 17 im Südosten von Edenwald; ~ 18.5.1914 in Edenwald; Paten: Pastor W. WAHL, Hildegard MEHLING, Fritz MEHLING, Maria BROESKE, Herm. MEHLING (Deutschland), Jul. KERSTEN (Russland), Joh. KERSTEN (Russland), Bine FEIERABEND (Deutschland) / † 1943 im Krieg gefallen.</ref>, Hans Bernhard (*†1915)<ref>Hans Bernhard KERSTEN *† Juni 1915 in Dresden, North Dakota, USA; gestorben wenige Stunden nach der Geburt und beerdigt auf dem St. Johns Friedhof im Ort</ref>, Elisabeth Hertha (*1917 †1991), <ref>Elisabeth Hertha KERSTEN * 28.2.1917 im Hannah Krankenhaus bei Dresden, North Dakota, USA / oo KIERDORF / † 30.10.1991 in Hoisdorf bei Hamburg</ref>, Christa Evelyn (*1918 †2006)<ref>Christa Evelyn KERSTEN * 28.12.1918 in Bashaw, Alberta, Kanada / oo SCHULZ / † 16.5.2006 in Langenfeld</ref>, Ilse (*1921)<ref>Ilse KERSTEN * 3.11.1921 in Rożyszcze, Wolhynien / oo mit Pfarrer G. GILDE, früher in Königsberg</ref>
 
Kinder: Martin Rudolf Alexander (*1914 † 1943)<ref>Martin Rudolf Alexander KERSTEN * 22.4.1914 in Section 4, Township 19, Range 17 im Südosten von Edenwald; ~ 18.5.1914 in Edenwald; Paten: Pastor W. WAHL, Hildegard MEHLING, Fritz MEHLING, Maria BROESKE, Herm. MEHLING (Deutschland), Jul. KERSTEN (Russland), Joh. KERSTEN (Russland), Bine FEIERABEND (Deutschland) / † 1943 im Krieg gefallen.</ref>, Hans Bernhard (*†1915)<ref>Hans Bernhard KERSTEN *† Juni 1915 in Dresden, North Dakota, USA; gestorben wenige Stunden nach der Geburt und beerdigt auf dem St. Johns Friedhof im Ort</ref>, Elisabeth Hertha (*1917 †1991), <ref>Elisabeth Hertha KERSTEN * 28.2.1917 im Hannah Krankenhaus bei Dresden, North Dakota, USA / oo KIERDORF / † 30.10.1991 in Hoisdorf bei Hamburg</ref>, Christa Evelyn (*1918 †2006)<ref>Christa Evelyn KERSTEN * 28.12.1918 in Bashaw, Alberta, Kanada / oo SCHULZ / † 16.5.2006 in Langenfeld</ref>, Ilse (*1921)<ref>Ilse KERSTEN * 3.11.1921 in Rożyszcze, Wolhynien / oo mit Pfarrer G. GILDE, früher in Königsberg</ref>
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oo [2] 1925 in Stawiszyn, Kalisch mit Elfriede KASSNER * 16.6.1894 / † 18.11.1949 in Weißenfels/Saale<br>
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Kinder: Anita (*1926)<ref>Anita KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / oo 1953 mit Boris MAKAREWITSCH (†2009) / 1961 ausgewandert nach Melbourne in Australien - siehe MAKAREWITSCH, Andreas [https://forum.wolhynien.de/index.php?id=35309 Eintrag im Wolhynien-Forum vom 10.4.2021]</ref>, Alfred (*1926 † 1931/32)<ref>Alfred KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / † 1931/32</ref>
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oo [3] 2.8.1957 in Weißenfels/Saale mit Elisabeth LIPSKI * 1906<ref>{{Heimatbote|9/1972|14}}; auch genannt ''Elli'', Elisabeth LIPSKI verwitwete WEICHT * 1906 in Lodz</ref> / † 16.8.1972 in Langenfeld<ref>Nordelbisches Kirchenarchiv, 25.01 (Landeskirche Schleswig-Holstein - Predigerseminar Kropp), Nr. 278 (siehe: [http://www.nordelbisches-kirchenarchiv.de/wegundoeffnung.htm Nordelbisches Kirchenarchiv] in Kiel)</ref><ref name=nord/><ref>{{Heimatbote|9/1971|9}}</ref>
  
 
====Zur Person====
 
====Zur Person====
[[Bild:GreisenheimRozyszcze.jpg|Greisenheim Rozyszcze 1923<ref name=abb/>|framed|right]]'''Rudolf KERSTEN''' geboren am 2. Oktober 1891 in Modzerowo an der Weichsel, Gemeinde Włocławek, Gouv. Warschau, getauft am 8. Oktober 1891, konfirmiert zu Prażuchy den 22. April 1906, evang.-luth. Konfession. Er besuchte die Volksschulen in Modzerowo 1897-1902, in Pinino 1902-1903 und erhielt Privatunterricht u.a. in Władisławowo bis 1907. Am 3. Oktober 1907 trat er in das [[Predigerseminar Kropp]] bei Schleswig ein, wo er im April 1913 seine Abschlußprüfung absolvierte. Damit erfüllte er den Wunsch seines Vaters, daß einer seiner Söhne "ein Diener am Worte Gottes" werde.<ref name=kersten>KERSTEN, Rudolf ''Aus fünfzig Amtsjahren'', Heimatbote 1964, 1965</ref><br>
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Rudolf KERSTEN geboren am 2. Oktober 1891 in Modzerowo an der Weichsel, Gemeinde Włocławek, Gouv. Warschau, getauft am 8. Oktober 1891, konfirmiert zu Prażuchy den 22. April 1906, evang.-luth. Konfession. Er besuchte die Volksschulen in Modzerowo 1897-1902, in Pinino 1902-1903 und erhielt Privatunterricht u.a. in Władisławowo bis 1907. Am 3. Oktober 1907 trat er in das [[Predigerseminar Kropp]] bei Schleswig ein, wo er im April 1913 seine Abschlußprüfung absolvierte. Damit erfüllte er den Wunsch seines Vaters, daß einer seiner Söhne "ein Diener am Worte Gottes" werde.<ref name=kersten>KERSTEN, Rudolf ''Aus fünfzig Amtsjahren'', Heimatbote 1964, 1965</ref><br>
  
Nach dem erfolgreichen Abschluß, den sein Vater nicht mehr erleben durfte, begab er sich nach Kanada, wo er am 10. August 1913 in der Christ Lutheran Church [[Rosthern in Saskatchewan]], Kanada ordiniert wurde. Vom 24. August 1913 bis 10. April 1915 betreute '''KERSTEN''' die lutherische St. John's Gemeinde [[Edenwald-Land in Saskatchewan]], Kanada. Von Mai 1915 bis zum 18. September 1918 betreute er die Gemeinde St. John's in [[Dresden in North Dakota]], USA und anschließend war er von 1918 bis 1921 in der St. Peter's und Zion Gemeinde  [[Bashaw in Alberta]], Kanada tätig.<ref name=kersten/><ref>''Denkschrift zum Silber-Jubiläum der Evangelisch-Lutherischen Synode von Manitoba und anderen Provinzen'', 1897-1922</ref><ref>HAHN, Emma & KUEHN, Felix ''A Rose on the Prairies''</ref><br>
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[[Bild:GreisenheimRozyszcze.jpg|Greisenheim Rozyszcze 1923<ref name=abb/>|framed|right]]Nach dem erfolgreichen Abschluß, den sein Vater nicht mehr erleben durfte, begab er sich nach Kanada, wo er am 10. August 1913 in der Christ Lutheran Church [[Rosthern in Saskatchewan]], Kanada ordiniert wurde. Vom 24. August 1913 bis 10. April 1915 betreute Kersten die lutherische St. John's Gemeinde [[Edenwald-Land in Saskatchewan]], Kanada. Von Mai 1915 bis zum 18. September 1918 betreute er die Gemeinde St. John's in [[Dresden in North Dakota]], USA und anschließend war er von 1918 bis 1921 in der St. Peter's und Zion Gemeinde  [[Bashaw in Alberta]], Kanada tätig.<ref name=kersten/><ref>''Denkschrift zum Silber-Jubiläum der Evangelisch-Lutherischen Synode von Manitoba und anderen Provinzen'', 1897-1922</ref><ref>HAHN, Emma & KUEHN, Felix ''A Rose on the Prairies''</ref><br>
  
Das [[National Lutheran Council]] rief alle Pastoren, die aus Polen stammten, auf, sich zum Dienst in ihrer Heimatkirche zu melden, da der Mangel an Pastoren in Polen sehr groß war. '''KERSTEN''' folgte 1921 diesem Aufruf als Einzigster.<ref>KLEINER, C. ''History of St. John's  Lutheran Congregation, Edenwald, Sask., 1890-1915'',  verfaßt als Jubiläumsschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens am 8.8.1915; übersetzt aus dem Deutschen von Dr. P. ENGSTROM, Luther College, Regina, Sask. Canada</ref><ref name=kersten/>  Seine weitere Amtszeit:  
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Das [[National Lutheran Council]] rief alle Pastoren, die aus Polen stammten, auf, sich zum Dienst in ihrer Heimatkirche zu melden, da der Mangel an Pastoren in Polen sehr groß war. Kersten folgte 1921 diesem Aufruf als Einzigster.<ref>KLEINER, C. ''History of St. John's  Lutheran Congregation, Edenwald, Sask., 1890-1915'',  verfaßt als Jubiläumsschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens am 8.8.1915; übersetzt aus dem Deutschen von Dr. P. ENGSTROM, Luther College, Regina, Sask. Canada</ref><ref name=kersten/>  Seine weitere Amtszeit:  
  
* 1921-9.11.1924 in [[Evangelisch-augsburgisches_Kirchspiel_Roshischtsche|Roshischtsche]], [[Wolhynien]]<ref>[[SCHMIDT, Hugo Karl]] ''Die Übernahme der wolhynischen Lutheraner durch das Warschauer Konsistorium und seine Folgen'' {{WH|5|215 ff}}</ref><ref>''Verzeichnis der Kantorate'' in [http://www.wolhynien.de/books/periodika.htm Wolhynischer Volkskalender] für das Jahr 1935, 1936, 1937, 1938 - vgl. [http://sggee.org/deutsch/research_ger/parishes_ger/parish_histories_ger/Personal-Verzeichnis1935-38.pdf Personal-Verzeichnis] [PDF] des Warschauer Evangelisch-Augsburgischen Konsistorialbezirks</ref><ref>{{Hennig|114ff}}</ref><ref>{{Schmidt|70ff}}</ref> - Mit welchen geringen Mitteln '''KERSTEN''' und seine Familie mit 4 Kindern auskommen mußte, verdeutlicht dieser Protokolleintrag vom 17. Juni 1924:<ref>Nachtrag von Pastor '''KERSTEN''' zum Protokoll der Deputiertenversammlung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 17. Juni 1924 [Film 1768294]</ref><br><br>''Da mein Gehalt sich auf knapp 90 Zloty beläuft, ist es mir nicht möglich mit diesem Gehalt auszukommen viel weniger die Kinder in eine bessere Schule zu schicken. Ich beanspruche mindestens 250 Zloty monatliches Gehalt, das durch eine Auflage von 30 Groschen von der Desjatine gedeckt werden kann.<br><br>
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* 1921-9.11.1924 in [[Evangelisch-augsburgisches_Kirchspiel_Roshischtsche|Roshischtsche]], [[Wolhynien]]<ref>[[SCHMIDT, Hugo Karl]] ''Die Übernahme der wolhynischen Lutheraner durch das Warschauer Konsistorium und seine Folgen'' {{WH|5|215 ff}}</ref><ref>''Verzeichnis der Kantorate'' in [http://www.wolhynien.de/books/periodika.htm Wolhynischer Volkskalender] für das Jahr 1935, 1936, 1937, 1938 - vgl. [http://sggee.org/deutsch/research_ger/parishes_ger/parish_histories_ger/Personal-Verzeichnis1935-38.pdf Personal-Verzeichnis] [PDF] des Warschauer Evangelisch-Augsburgischen Konsistorialbezirks</ref><ref>{{Hennig|114ff}}</ref><ref>{{Schmidt|70ff}}</ref> - Mit welchen geringen Mitteln Kersten und seine Familie mit 4 Kindern auskommen mußte, verdeutlicht dieser Protokolleintrag vom 17. Juni 1924:<ref>Nachtrag von Pastor Kersten zum Protokoll der Deputiertenversammlung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 17. Juni 1924 [Film 1768294]</ref><br><br>''Da mein Gehalt sich auf knapp 90 Zloty beläuft, ist es mir nicht möglich mit diesem Gehalt auszukommen viel weniger die Kinder in eine bessere Schule zu schicken. Ich beanspruche mindestens 250 Zloty monatliches Gehalt, das durch eine Auflage von 30 Groschen von der Desjatine gedeckt werden kann.<br><br>
:Auf der gleichen Deputiertenversammlung im Juni 1924 wurden auf Bestreben von Pastor '''KERSTEN''' die Akzidenzien festgelegt. Erst mit der Bekanntgabe, daß er sein Amt in [[Evangelisch-augsburgisches_Kirchspiel_Roshischtsche|Roshischtsche]] beendet, wurde das Gehalt des Pastor aufgebessert:<ref>Protokoll der Kirchenratssitzung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 5. November 1924 [Film 1768294]</ref><br><br>''Der Herr Pastor teilt den Teilnehmenden mit dass er mit dem 9. November d. J. sein Amt als Pastor der ev.-luth. Gemeinde zu Rozyszcze niederlegt. ... Weiter wird beschlossen die Stelle des Ortspastors als vakant zu erklären. Das Gehalt wird auf 450 Zloty monatlich festgesetzt, wobei  alle Einnahmen in die Kirchenkasse fliessen.<br><br>
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:Auf der gleichen Deputiertenversammlung im Juni 1924 wurden auf Bestreben von Pastor Kersten die Akzidenzien festgelegt. Erst mit der Bekanntgabe, daß er sein Amt in [[Evangelisch-augsburgisches_Kirchspiel_Roshischtsche|Roshischtsche]] beendet, wurde das Gehalt des Pastor aufgebessert:<ref>Protokoll der Kirchenratssitzung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 5. November 1924 [Film 1768294]</ref><br><br>''Der Herr Pastor teilt den Teilnehmenden mit dass er mit dem 9. November d. J. sein Amt als Pastor der ev.-luth. Gemeinde zu Rozyszcze niederlegt. ... Weiter wird beschlossen die Stelle des Ortspastors als vakant zu erklären. Das Gehalt wird auf 450 Zloty monatlich festgesetzt, wobei  alle Einnahmen in die Kirchenkasse fliessen.<br><br>
  
 
* 1924-1936 die Gemeinde [[Stawiszyn in Kalisch]], dazu gehörte das Filial Józefów.
 
* 1924-1936 die Gemeinde [[Stawiszyn in Kalisch]], dazu gehörte das Filial Józefów.
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* 1949-1958 die altlutherische Gemeinde in Weißenfels, Sachsen-Anhalt.  
 
* 1949-1958 die altlutherische Gemeinde in Weißenfels, Sachsen-Anhalt.  
 
* ab 1958 im Ruhestand.<ref name=kneifel/><ref name=nord/>   
 
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Von 1933 gab er das Monatsblatt ''Jugendfreude'' für die kirchlichen Jugendkreise heraus. Außerdem verfasste er: einen Katechismus für Schule und Konfirmandenunterricht; ''Mein erstes Sonntagsbuch'' für Kindergottesdienst, Schule und häuslichen Unterricht; 1929 die Liedersamlung ''Unser Liederbuch'';<ref name=kneifel/><br>''Mein Glaubensweg''<ref>{{Heimatbote|9/1984|13}}</ref> und ''Nachrichten aus Mission und Kirche''.<ref>{{Heimatbote|1/1987|10}}</ref>
 
Von 1933 gab er das Monatsblatt ''Jugendfreude'' für die kirchlichen Jugendkreise heraus. Außerdem verfasste er: einen Katechismus für Schule und Konfirmandenunterricht; ''Mein erstes Sonntagsbuch'' für Kindergottesdienst, Schule und häuslichen Unterricht; 1929 die Liedersamlung ''Unser Liederbuch'';<ref name=kneifel/><br>''Mein Glaubensweg''<ref>{{Heimatbote|9/1984|13}}</ref> und ''Nachrichten aus Mission und Kirche''.<ref>{{Heimatbote|1/1987|10}}</ref>
 
====Zur Familie====
 
oo (1) mit Herta MEHLING † 6.2.1925 Stawiszyn, Kalisch
 
 
* Martin Rudolf Alexander KERSTEN * 22.4.1914 in Section 4, Township 19, Range 17 im Südosten von Edenwald; ~ 18.5.1914 in Edenwald; Paten: Pastor W. WAHL, Hildegard MEHLING, Fritz MEHLING, Maria BROESKE, Herm. MEHLING (Deutschland), Jul. KERSTEN (Russland), Joh. KERSTEN (Russland), Bine FEIERABEND (Deutschland) / † 1943 <i>im Krieg gefallen</i>
 
* Hans Bernhard KERSTEN *† Juni 1915 in Dresden, North Dakota, USA; gestorben wenige Stunden nach der Geburt und beerdigt auf dem St. Johns Friedhof im Ort
 
* Elisabeth Hertha KERSTEN * 28.2.1917 im Hannah Krankenhaus bei Dresden, North Dakota, USA / oo KIERDORF / † 30.10.1991 in Hoisdorf bei Hamburg
 
* Christa Evelyn KERSTEN * 28.12.1918 in Bashaw, Alberta, Kanada / oo SCHULZ / † 16.5.2006 in Langenfeld
 
* Ilse KERSTEN * 3.11.1921 in Rożyszcze, Wolhynien / oo mit Pfarrer G. GILDE, früher in Königsberg
 
 
oo (2) 1925 in Stawiszyn, Kalisch mit Elfriede KASSNER * 16.6.1894 / † 18.11.1949 in Weißenfels/Saale
 
 
* Anita KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / oo MAKAREWITSCH<br>ca. 1953/54 ausgewandert nach Australien
 
* Alfred KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / † 1931/32
 
 
oo (3) 2.8.1957 Weißenfels/Saale mit Elisabeth (Elli) LIPSKI (verwitwet WEICHT), *1906<ref>{{Heimatbote|9/1972|14}}</ref> in Lodz / † 16.8.1972 in Langenfeld<ref>Nordelbisches Kirchenarchiv, 25.01 (Landeskirche Schleswig-Holstein - Predigerseminar Kropp), Nr. 278 (siehe: [http://www.nordelbisches-kirchenarchiv.de/wegundoeffnung.htm Nordelbisches Kirchenarchiv] in Kiel)</ref><ref name=nord/><ref>{{Heimatbote|9/1971|9}}</ref>
 
  
 
====Forscherkontakt====
 
====Forscherkontakt====
* Ilse Gilde, geb. Kersten; persönlicher Schriftverkehr
+
* Ilse Gilde, geb. Kersten; [https://forum.wolhynien.de/index.php?id=35309 Andreas Makarewitsch]
* Jerry Frank; Howard Krushel; Karl Lenz; John Marsch; Jack Milner; Ed Sonnenburg; Hedwig Spangenberg; Edelgard Strobel - über die [http://www.sggee.org/deutsch/listserv_ger.html SGGEE-Mailingliste] und privat
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* Jerry Frank; Howard Krushel; Karl Lenz; John Marsch; Jack Milner; Ed Sonnenburg; Hedwig Spangenberg; Edelgard Strobel
  
 
====Anmerkungen und Quellen====
 
====Anmerkungen und Quellen====
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[[Kategorie:Pastor]]
 
[[Kategorie:Pastor]]
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Version vom 10. April 2021, 09:21 Uhr

Pastor Rudolf Kersten[1]
* 2.10.1891 Modzerowo, pow. Włocławek, Polen / ord. 10.8.1913 Christ Lutheran Church Rosthern, Saskatchewan, Kanada[2] / † 26.4.1973 Langenfeld bei Düsselsdorf[3]
Sohn vom Lehrer Eduard Hermann KERSTEN und Julianna KANNENBERG

oo [1] mit Herta MEHLING † 6.2.1925 Stawiszyn, Kalisch
Kinder: Martin Rudolf Alexander (*1914 † 1943)[4], Hans Bernhard (*†1915)[5], Elisabeth Hertha (*1917 †1991), [6], Christa Evelyn (*1918 †2006)[7], Ilse (*1921)[8]

oo [2] 1925 in Stawiszyn, Kalisch mit Elfriede KASSNER * 16.6.1894 / † 18.11.1949 in Weißenfels/Saale
Kinder: Anita (*1926)[9], Alfred (*1926 † 1931/32)[10]

oo [3] 2.8.1957 in Weißenfels/Saale mit Elisabeth LIPSKI * 1906[11] / † 16.8.1972 in Langenfeld[12][3][13]

Zur Person

Rudolf KERSTEN geboren am 2. Oktober 1891 in Modzerowo an der Weichsel, Gemeinde Włocławek, Gouv. Warschau, getauft am 8. Oktober 1891, konfirmiert zu Prażuchy den 22. April 1906, evang.-luth. Konfession. Er besuchte die Volksschulen in Modzerowo 1897-1902, in Pinino 1902-1903 und erhielt Privatunterricht u.a. in Władisławowo bis 1907. Am 3. Oktober 1907 trat er in das Predigerseminar Kropp bei Schleswig ein, wo er im April 1913 seine Abschlußprüfung absolvierte. Damit erfüllte er den Wunsch seines Vaters, daß einer seiner Söhne "ein Diener am Worte Gottes" werde.[14]

Greisenheim Rozyszcze 1923[1]
Nach dem erfolgreichen Abschluß, den sein Vater nicht mehr erleben durfte, begab er sich nach Kanada, wo er am 10. August 1913 in der Christ Lutheran Church Rosthern in Saskatchewan, Kanada ordiniert wurde. Vom 24. August 1913 bis 10. April 1915 betreute Kersten die lutherische St. John's Gemeinde Edenwald-Land in Saskatchewan, Kanada. Von Mai 1915 bis zum 18. September 1918 betreute er die Gemeinde St. John's in Dresden in North Dakota, USA und anschließend war er von 1918 bis 1921 in der St. Peter's und Zion Gemeinde Bashaw in Alberta, Kanada tätig.[14][15][16]

Das National Lutheran Council rief alle Pastoren, die aus Polen stammten, auf, sich zum Dienst in ihrer Heimatkirche zu melden, da der Mangel an Pastoren in Polen sehr groß war. Kersten folgte 1921 diesem Aufruf als Einzigster.[17][14] Seine weitere Amtszeit:

  • 1921-9.11.1924 in Roshischtsche, Wolhynien[18][19][20][21] - Mit welchen geringen Mitteln Kersten und seine Familie mit 4 Kindern auskommen mußte, verdeutlicht dieser Protokolleintrag vom 17. Juni 1924:[22]

    Da mein Gehalt sich auf knapp 90 Zloty beläuft, ist es mir nicht möglich mit diesem Gehalt auszukommen viel weniger die Kinder in eine bessere Schule zu schicken. Ich beanspruche mindestens 250 Zloty monatliches Gehalt, das durch eine Auflage von 30 Groschen von der Desjatine gedeckt werden kann.

Auf der gleichen Deputiertenversammlung im Juni 1924 wurden auf Bestreben von Pastor Kersten die Akzidenzien festgelegt. Erst mit der Bekanntgabe, daß er sein Amt in Roshischtsche beendet, wurde das Gehalt des Pastor aufgebessert:[23]

Der Herr Pastor teilt den Teilnehmenden mit dass er mit dem 9. November d. J. sein Amt als Pastor der ev.-luth. Gemeinde zu Rozyszcze niederlegt. ... Weiter wird beschlossen die Stelle des Ortspastors als vakant zu erklären. Das Gehalt wird auf 450 Zloty monatlich festgesetzt, wobei alle Einnahmen in die Kirchenkasse fliessen.

  • 1924-1936 die Gemeinde Stawiszyn in Kalisch, dazu gehörte das Filial Józefów.
  • ab 1932 leitete er die Jugendarbeit in der augsburgischen Kirche.
  • seit 1933 war er Missionsreferent der Leipziger evang.-luth. Heidenmission.
  • 1936-1939 in Paproć Duża, powiat Ostrów Maz.
  • 1940-1944 in Pułtusk. Darauf kurz in Bad Altheide, Schlesien und in Aweyden, Ostpreußen.
  • 1944/45 Flüchtlingspfarrer in Dänemark von März bis Mai 1945.
  • 1945-1948 bediente er Karlum in Schleswig-Holstein.
  • 1949-1958 die altlutherische Gemeinde in Weißenfels, Sachsen-Anhalt.
  • ab 1958 im Ruhestand.[2][3]

Von 1933 gab er das Monatsblatt Jugendfreude für die kirchlichen Jugendkreise heraus. Außerdem verfasste er: einen Katechismus für Schule und Konfirmandenunterricht; Mein erstes Sonntagsbuch für Kindergottesdienst, Schule und häuslichen Unterricht; 1929 die Liedersamlung Unser Liederbuch;[2]
Mein Glaubensweg[24] und Nachrichten aus Mission und Kirche.[25]

Forscherkontakt

  • Ilse Gilde, geb. Kersten; Andreas Makarewitsch
  • Jerry Frank; Howard Krushel; Karl Lenz; John Marsch; Jack Milner; Ed Sonnenburg; Hedwig Spangenberg; Edelgard Strobel

Anmerkungen und Quellen

  1. a b Abbildungen: Pastor Kersten und Greisenheim Rozyszcze aus dem Archiv des Historischen Vereins in Wiesentheid
  2. a b c KNEIFEL, Eduard Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Selbstverlag 1967, S. 109f
  3. a b c Nordelbisches Kirchenarchiv (Landeskirche Schleswig-Holstein - Pastorenverein Schleswig-Holstein-Lauenburg), Nr. 151
  4. Martin Rudolf Alexander KERSTEN * 22.4.1914 in Section 4, Township 19, Range 17 im Südosten von Edenwald; ~ 18.5.1914 in Edenwald; Paten: Pastor W. WAHL, Hildegard MEHLING, Fritz MEHLING, Maria BROESKE, Herm. MEHLING (Deutschland), Jul. KERSTEN (Russland), Joh. KERSTEN (Russland), Bine FEIERABEND (Deutschland) / † 1943 im Krieg gefallen.
  5. Hans Bernhard KERSTEN *† Juni 1915 in Dresden, North Dakota, USA; gestorben wenige Stunden nach der Geburt und beerdigt auf dem St. Johns Friedhof im Ort
  6. Elisabeth Hertha KERSTEN * 28.2.1917 im Hannah Krankenhaus bei Dresden, North Dakota, USA / oo KIERDORF / † 30.10.1991 in Hoisdorf bei Hamburg
  7. Christa Evelyn KERSTEN * 28.12.1918 in Bashaw, Alberta, Kanada / oo SCHULZ / † 16.5.2006 in Langenfeld
  8. Ilse KERSTEN * 3.11.1921 in Rożyszcze, Wolhynien / oo mit Pfarrer G. GILDE, früher in Königsberg
  9. Anita KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / oo 1953 mit Boris MAKAREWITSCH (†2009) / 1961 ausgewandert nach Melbourne in Australien - siehe MAKAREWITSCH, Andreas Eintrag im Wolhynien-Forum vom 10.4.2021
  10. Alfred KERSTEN * 3.11.1926 in Stawiszyn, Kalisch / † 1931/32
  11. Heimatbote, Ausgabe 9/1972, S. 14; auch genannt Elli, Elisabeth LIPSKI verwitwete WEICHT * 1906 in Lodz
  12. Nordelbisches Kirchenarchiv, 25.01 (Landeskirche Schleswig-Holstein - Predigerseminar Kropp), Nr. 278 (siehe: Nordelbisches Kirchenarchiv in Kiel)
  13. Heimatbote, Ausgabe 9/1971, S. 9
  14. a b c KERSTEN, Rudolf Aus fünfzig Amtsjahren, Heimatbote 1964, 1965
  15. Denkschrift zum Silber-Jubiläum der Evangelisch-Lutherischen Synode von Manitoba und anderen Provinzen, 1897-1922
  16. HAHN, Emma & KUEHN, Felix A Rose on the Prairies
  17. KLEINER, C. History of St. John's Lutheran Congregation, Edenwald, Sask., 1890-1915, verfaßt als Jubiläumsschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens am 8.8.1915; übersetzt aus dem Deutschen von Dr. P. ENGSTROM, Luther College, Regina, Sask. Canada
  18. SCHMIDT, Hugo Karl Die Übernahme der wolhynischen Lutheraner durch das Warschauer Konsistorium und seine Folgen in Wolhynische Hefte Folge 5, S. 215 ff
  19. Verzeichnis der Kantorate in Wolhynischer Volkskalender für das Jahr 1935, 1936, 1937, 1938 - vgl. Personal-Verzeichnis [PDF] des Warschauer Evangelisch-Augsburgischen Konsistorialbezirks
  20. HENNIG, Martin Die evangelisch-lutherische Kirche in Polnisch-Wolhynien: ihre Geschichte, die Form ihres Dienstes und die Äußerungen ihrer Frömmigkeit, Zentralkanzlei des Gustav-Adolf-Vereins, Leipzig 1933; S. 114ff
  21. SCHMIDT, Hugo Karl Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Wolhynien, Elwert Verlag Marburg 1992, S. 70ff
  22. Nachtrag von Pastor Kersten zum Protokoll der Deputiertenversammlung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 17. Juni 1924 [Film 1768294]
  23. Protokoll der Kirchenratssitzung der ev.-luth. Gemeinde Roschischtsche am 5. November 1924 [Film 1768294]
  24. Heimatbote, Ausgabe 9/1984, S. 13
  25. Heimatbote, Ausgabe 1/1987, S. 10



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