TITSCHKOWSKY, Gustav Ludwig: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Juni 2009, 17:14 Uhr
* 25.4.1910 in Pustomyt, Wolhynien / † 6.3.1987 in Osterholz, Bremen
Sohn vom Kantor TITSCHKOWSKY, Carl Heinrich und BUCHHOLZ, Ottilie
Wolhynischer Bauer
Ich bin ein deutscher Bauernsohn,
mit Fleiß darf ichs bekennen:
Die Scholle ist mein Eigentum,
Es gäb von ihr kein Trennen.
Drauf leb' ich froh tagein, tagaus
und tue meine Pflichten
in Haus, Stall, Scheune, Hof und Feld
wo sie alle zu verrichten.
Ich führ den Pflug durch Ackerfeld
und laß die Sense klingen.
Im Winter, wenn die Welt verschneit,
tu' ich den Flegel schwingen.
Und hab' ich freie Zeit einmal.
so find' ich auch das Beste:
Ich les' ein Buch und musizier,
Und feire frohe Feste.
So haben's meine Eltern mir
als Bauern übergeben.
Ich will es halten schlicht und treu
und nach dem Neuen streben.
Drum ist für mich die höchste Ehr'
und soll es immer bleiben:
daß deutsch ich bin mit Leib und Seel'
und darf mein Handwerk treiben.
G. Tyszkowski, 1936
Zur Person:
Schon mit wenigen Jahren lauschte er gern der Musik und dem Gesang im Betsaal, fasziniert vom Chorleiter, der auf einer Geige die Proben im Schulsaal begleitete. Mit Ausbruch des Krieges flüchtete die Familie nach Deutschland. Jedoch sein Vater behielt den Kontakt zu den Gemeindegliedern und zu Weihnachten 1918 kehrten sie wieder nach Wolhynien zurück.
Vom Maurerlehrling über die Musik, dem Geigenhandwerk und als Chorleiter waren seine weiteren Lebensetappen. In dieser Zeit lernte er WEISS, Ewald kennen und begründete mit ihm gemeinsam einen Posaunenchor. Es war eine sehr fruchtbare und lehrreiche Zeit für Gustav. 1931 nahm er eine Stelle als Volontär in der Deutschen Genossenschaftsbank "Kredit Luck" an. Hier lernte er den Leiter dieser Bank PLATENIK, Leopold und bei einem Volksschullehrgang den Volkstumsforscher LÜCK, Kurt kennen. Er gewann nun Gustav TITSCHKOWSKY als Liedersammler und Dichter. Seine Gedichte erschienen in der Wochenzeitschrift "Wolhynischer Bote" und im jährlichen "Wolhynischen Volkskalender" in den Jahren 1935 und 1936.
Nach dem 2. Weltkrieg kam Gustav TITSCHKOWSKY nach Bremen, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1987 lebte. Als Geigenbauer machte er sich in der Hansestadt selbständig und in seiner Freizeit wirkte er bis ins Rentenalter als Chorleiter, Orchestermusiker und schrieb weitere Gedichte über seine ehemalige Heimat Wolhynien.
Forscherkontakte:
FORSTER, Carol & Walt, KÖNIG, Gerhard
Fundsachen TITSCHKOWSKY
Quellen:
- Gedicht in Wolhynischer Volkskalender für das Jahr 1936, S. 101
- TITSCHKOWSKY, Gustav "Meine Lebensgeschichte", in CAMMANN, "Heimat Wolhynien Teil I", S.299ff
- TITSCHKOWSKY, Gustav Wolhynische Gedichte, in Wolhynische Hefte Folge 2, S. 3-9, 172
- WEISS, Ewald "Nachwort zu Gustav TITSCHKOWSKY", in CAMMANN, "Heimat Wolhynien Teil II", S.342f
- Grabstein von Gustav T. auf dem Friedhof Osterholz (Bremen), in der Grabsteindatenbank vom MAUS e.V.
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