TITSCHKOWSKY, Gustav Ludwig

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Der Familienname TITSCHKOWSKY ist mehrfach genannt. Übersicht siehe Titschkowsky (Familienname).

* 25.4.1910 in Pustomyt, Wolhynien / † 6.3.1987 in Osterholz, Bremen[1]
Sohn vom Kantor Carl Heinrich TITSCHKOWSKY und Ottilie BUCHHOLZ

Gedicht von Gustav Tyczkowski im Wolhynischen Volkskalender 1936

Wolhynischer Bauer[2]

Ich bin ein deutscher Bauernsohn,
mit Fleiß darf ichs bekennen:
Die Scholle ist mein Eigentum,
Es gäb von ihr kein Trennen.

Drauf leb' ich froh tagein, tagaus
und tue meine Pflichten
in Haus, Stall, Scheune, Hof und Feld
wo sie alle zu verrichten.
Ich führ den Pflug durch Ackerfeld
und laß die Sense klingen.
Im Winter, wenn die Welt verschneit,
tu' ich den Flegel schwingen.

Und hab' ich freie Zeit einmal.
so find' ich auch das Beste:
Ich les' ein Buch und musizier,
Und feire frohe Feste.
So haben's meine Eltern mir
als Bauern übergeben.
Ich will es halten schlicht und treu
und nach dem Neuen streben.
Drum ist für mich die höchste Ehr'
und soll es immer bleiben:
daß deutsch ich bin mit Leib und Seel'
und darf mein Handwerk treiben.

G. Tyszkowski, 1936[2]


Zur Person

Schon mit wenigen Jahren lauschte er gern der Musik und dem Gesang im Betsaal, fasziniert vom Chorleiter, der auf einer Geige die Proben im Schulsaal begleitete. Mit Ausbruch des Krieges flüchtete die Familie nach Deutschland. Jedoch sein Vater behielt den Kontakt zu den Gemeindegliedern und zu Weihnachten 1918 kehrten sie wieder nach Wolhynien zurück.

Vom Maurerlehrling über die Musik, dem Geigenhandwerk und als Chorleiter waren seine weiteren Lebensetappen. In dieser Zeit lernte er Ewald WEISS kennen und begründete mit ihm gemeinsam einen Posaunenchor. Es war eine sehr fruchtbare und lehrreiche Zeit für Gustav. 1931 nahm er eine Stelle als Volontär in der Deutschen Genossenschaftsbank "Kredit Luck" an. Hier lernte er den Leiter dieser Bank Leopold PLATENIK und bei einem Volksschullehrgang den Volkstumsforscher Kurt LÜCK kennen. Er gewann nun Gustav TITSCHKOWSKY als Liedersammler und Dichter. Seine Gedichte erschienen in der Wochenzeitschrift Wolhynischer Bote und im jährlichen Wolhynischen Volkskalender in den Jahren 1935 und 1936.

Nach dem 2. Weltkrieg kam Gustav TITSCHKOWSKY nach Bremen. Als Geigenbauer machte er sich in der Hansestadt selbständig und in seiner Freizeit wirkte er bis ins Rentenalter als Chorleiter, Orchestermusiker und schrieb weitere Gedichte über seine ehemalige Heimat Wolhynien.[3][4][5]

Publikationen

  • Aus dem Zyklus 'Jahreszeiten' - Wolhynische Monatslieder in Wolhynische Hefte Folge 14, S. 7-10

Forscherkontakte

Carol FORSTER, Gerhard KÖNIG
Fundsachen TITSCHKOWSKY

Anmerkungen und Quellen

  1. Grabstein von Gustav T. auf dem Friedhof Osterholz (Bremen), in der Grabsteindatenbank vom MAUS e.V.
  2. a b Gedicht in Wolhynischer Volkskalender für das Jahr 1936, S. 101
  3. TITSCHKOWSKY, Gustav Meine Lebensgeschichte in CAMMANN, Alfred Heimat Wolhynien Teil I, S. 299ff
  4. TITSCHKOWSKY, Gustav Wolhynische Gedichte in Wolhynische Hefte Folge 2, S. 3-9, 172
  5. WEISS, Ewald Nachwort zu Gustav TITSCHKOWSKY in CAMMANN, Alfred Heimat Wolhynien Teil II S. 342f



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