FUHR, Jakob

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J. Fuhr 1936 in Tutschin

* 8.7.1904 Neu-Babylon, Galizien / ord. 8.3.1931 / † 10.7.1984 Remscheid, Nordrhein-Westfalen. Schwester Adele FUHR war Lehrerin in Rozyszcze.
(Sohn vom Landwirt Friedrich FUHR, * 15.5.1879 in Neu-Babylon, Galizien und Karolina SCHMIDT * 30.5. 1882 in Neu-Babylon, Galizien)


Zur Person:

Studium in Warschau und Göttingen. In der Warschauer Zeit war er Mitbegründer des "Vereins Deutscher Hochschüler" und in den ersten 3 Jahren deren Vorsitzender.

1931-1936 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Tutschin
1937-1939 ev.-luth. Pastor im Kirchspiel Kostopol

Pastor Fuhr wurde mit Ausbruch des Krieges von den Polen am 1.9.1939 in Kostopol verhaftet und in das Internierungslager Beresa Kartuska gebracht. Sein Sohn schreibt zum Jahr 1939:

"Nach der Befreiung kamen zunächst viele nach Mohrungen/Ostpreußen, weil Warschau noch nicht gefallen und somit zugänglich war. Nach der baldigen Kapitulation Warschaus begann mein Vater zusammen mit Pastor Krusche, der etwas später aus Rypin ankam, die deutsche evangelische Gemeinde in Warschau aufzubauen."

Ab 1939 zweiter Pfarrer der deutsch evangelischen Gemeinde in Warschau und nach dem tragischen Tod von Pastor Krusche im August 1941 erster Pfarrer der Gemeinde bis August 1944.

1941-1944 Senior der Diözese Nord im Generalgouvernement
August 1944 bis Januar 1945 Leiter der Abwicklungsstelle für kirchliche Angelegenheiten in Petrikau
16.1.45 Flucht mit Pferd und Wagen nach Deutschland
Februar 1945 Flüchtlingslager in Auerbach, Vogtland und bis August 1945 in Bergen, Vogtland

J. Fuhr 1971 in Remscheid


August 1945 bis September 1947 Pfarrer in Mittelhausen, Kreis Sangerhausen, zugehörig zur Thüringischen Landeskirche

September 1947 bis 30.11.1971 Oberpfarrer in Allstedt, Helme; einer Exklave der Thüringischen Landeskirche in Sachsen-Anhalt

lt. FUHR: 'Übrigens der 32. Nachfolger von Thomas MÜNTZER an St. Johannis.'


Am 1.12.1971 siedelte die Familie nach Remscheid um, wo Jakob FUHR noch bis zum 70. Lebensjahr als Krankenhauspfarrer zuständig für die 4 Remscheider Kliniken war. Am 10.7.1984, 2 Tage nach seinem 80. Geburtstag, ist er zu Hause verstorben. Die Trauerrede hielt Pastor Schmidt aus Wolhynien.


Forscherkontakt:
Harald FUHR


Link:

  • Der Geburtsort der Familie FUHR in Galizien hieß zu österreichischen Zeit 'Neu-Babylon' und zu polnischen Zeiten 'Bolechow'. siehe Ortsliste von Bolechow um 1939.


Quellen:

  • KNEIFEL, Eduard "Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen", Selbstverlag des Verfassers, Eging 1965, S.89
  • KNEIFEL, Eduard "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971
  • SCHMIDT, Hugo Karl "Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Wolhynien", Elwert Verlag Marburg 1992, S. 70ff
  • Wolhynische Hefte", 13. Folge, S.47f
  • Privater Schriftverkehr 2008 mit Harald FUHR, Sohn des ev.-luth. Pastors Jakob FUHR



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