RUSNOK, Georg
* 1867 Oldrzychowitz, Teschen, Schlesien / † um 1937 Encarnación, Paraguay<ref name=boguslaw>CZYŻ, Bogusław, Emailkontakt im Juli 2012. Er plant eine Veröffentlichung über die Geschichte der Evangelischen Gemeinde in Skoczów (Skotschau).</ref>
Sohn von Paul RUSNOK und Eva LIBERDA<ref name=pastoren>KNEIFEL, Eduard Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Selbstverlag 1967, S. 157f</ref>
Zur Person:
Theologie-Studium in Wien<ref name=pastoren/><ref name=hen>HENNIG, Martin Die evangelisch-lutherische Kirche in Polnisch-Wolhynien: ihre Geschichte, die Form ihres Dienstes und die Äußerungen ihrer Frömmigkeit, Zentralkanzlei des Gustav-Adolf-Vereins, Leipzig 1933; S. 114ff</ref>
1891-1894 Vikar in Cieszyn (Teschen) in Österreich-Ungarn.<ref name=pastoren/> Nach dem tragischen Bergwerksunglück in Karviná am 14.6.1894, wo 235 Bergleute starben, leitete Pastor Rusnok die Trauerfeier. Von dem Unfall zeugt heute noch das Denkmal in Karviná.<ref name=boguslaw/>
1894-1907 evang.-luth. Pastor in Orlowo und 1907-1909 Pastor in Ernsdorf-Jaworze<ref name=pastoren/>
Ab November 1909 war Pastor Rusnok in Brasilien tätig.<ref name=boguslaw/>
Am 17.12.1911 bewirbt er sich für die Pastorenstelle in der evang. Gemeinde Skoczów (Skotschau) in Österreich-Ungarn<ref>Protokollbuch der evang. Gemeinde Skoczów 1888-1920, S.219 - hier: Protokoll vom 17.12.1911 - Nachdruck bei: CZYŻ, Bogusław, Rocznik Katechetyczny 2012 Towarzystwo Katechetyczne „Jonasz”</ref> und am 11.2.1912 wird er mit einer großen Mehrheit in sein neues Amt gewählt.<ref>Protokollbuch ebenda, S.225 - hier: Protokoll vom 11.2.1912; Bei der Wahl erhielt er 205 von 247 möglichen Stimmen.</ref> Jedoch resignierte er nach sehr kurzer Zeit und verließ die Gemeinde am 29.2.1912.<ref>Protokollbuch ebenda, S.227f - hier: Protokoll vom 29.2.1912</ref> Anschließend war er bis 1920 in Cieszyn (Teschen) tätig.<ref name=boguslaw/>
1921-1924 betreut Pastor Rusnok die evang.-luth. Kirchspiele in Rowno und Tutschin<ref>SCHMIDT, Hugo Karl Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Wolhynien, Elwert Verlag Marburg 1992, S. 70ff</ref><ref>SCHMIDT, Hugo Karl "Die Übernahme der wolhynischen Lutheraner durch das Warschauer Konsistorium und seine Folgen", in Wolhynische Hefte Folge 5, S. 215 ff</ref>
1924 ging Pastor Rusnok nach Paraguay<ref name=HB>Heimatbote, Ausgabe 9/1982, S. 3f</ref><ref name=hen/>. Kneifel<ref name=pastoren/> zitiert aus dem Friedensboten 1924:<ref>Artikel "Zum Weggang des Pastors Georg Rusnok" in: Friedensbote 1924, Nr. 6 vom 28.9.1924</ref>
"... Seine körperlichen Leiden - eine Folge der vielen schonungslosen Strapazen - und die Unan- nehmlichkeiten seitens der 'falschen Brüder', wie er die wolhynischen Fußwascher nannte, gegen die entschieden aufzutreten nicht seinem Wesen entsprach, bewogen ihn, Tuczyn zu verlassen."
Zwei Jahre später berichteten ehemalige Gemeindemitglieder über ihn aus Paraguay:<ref>Artikel "Ein Brief aus Paraguay" in: Friedensbote 1926, Wolhynische Beilage, Nr. 6, S. 1</ref>
"... Bei unserem Pastor Rusnok kamen wir schlimm an. Er führt ein Einsiedlerleben mitten im Urwald in einer jämmerlichen Hütte, ganz mühselig allein, schmutzig und abgerissen."
Bis 1937 betreute er in der Gemeinde "Deutsch Jesus" in Encarnación, Paraguay ausgewanderte Familien aus Jaworze (Ernsdorf) und Tutschin.<ref name=boguslaw/>
Quellen:
<references/>
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