ALF, Gottfried Friedrich
* 11.4.1831 Ossow bei Pułtuśk, Polen / ord. 26.9.1859 / † 18.12.1898
Sohn von ALF, Jakob und SCHILLING, Rosine<ref name=kupsch>KUPSCH, Eduard Geschichte der Baptisten in Polen 1852-1932, Selbstverlag, Zduńska Wola 1932, gedruckt von Kompas, Łódź, Gdańska 130; S. 61</ref>
Kind: ALF, Gustav G.<ref>KLUTTIG, Robert L. Geschichte der deutschen Baptisten in Polen 1858-1945, Selbstverlag des Verfassers 1973; Winnipeg, Manitoba, Canada; S. 320 Bildteil</ref>
Zur Person
Gläubig geworden in Mentnow im Jahr 1853 und seit diesem Jahr im Missionsdienst unterwegs. In der Gemeinde Adamow wurde er 1858 getauft. Ein Jahr später absolvierte er in Hamburg das Predigerseminar und am 26.9.1859 erhielt er seine Ordination zum Baptisten-Pastor.<ref name=kupsch/>
Vom 7.7.1858 bis zum 25.1.1864 diente er der Gemeinde in Adamow, Polen. In den frühen 1860er Jahren wanderten viele Gemeindemitglieder nach Wolhynien aus. Ganze Dörfer verloren ihre Einwohner. Auch Alf stand vor der Entscheidung, entweder nach Wolhynien auszuwandern oder sich einen neuen Wohnort in Polen zu suchen. Er entschied sich, in Polen zu bleiben.<ref name=polen>KUPSCH ebenda S. 75</ref>
Ein erlassenes Paßverbot im Jahr 1863 nahm er nicht ernst, wurde verhaftet und zu 6 Monaten Gefängnishaft verurteilt. Auf ein Gnadengesuch beim russischen Stadthalter in Warschau wurde die Strafe auf 3 Monate reduziert.<ref name=polen/> Nach seiner Entlassung ging er nach Kicin und ab dem 26.1.1864 bis zum 12.4.1896 betreute er die Baptistengemeinde im Ort.<ref name=kupsch/> Der Name der Gemeinde stammt vom Grafen Kiciński, der den Einwohnern in den 1840er Jahren Wald zur Urbarmachung überließ.<ref>KUPSCH ebenda S. 59</ref> Alf missionierte wiederholt in Ostwolhynien, u. a. 1863/64 in Horschtschik und Sorotschen.<ref name=miller>MILLER, Donald N. In The Midst of Wolves, A History of German Baptists in Volhynia, Russia, 1863-1943; Portland, Oregon 2000; ISBN 0-9700542-0-3; S. 37, 225, 284</ref>
G.F. ALF gilt als Gründer und Pionier des deutschen Baptismus in Polen.<ref>KLUTTIG ebenda S. 348</ref>
Anmerkungen und Quellen
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