SAGER, Julius sen.
auch SAGERT, Julius * 22.5.1876 Fassowaja Rudka<ref name=julius1876>Abschriften Ev.-luth. Kirchenbuch Shitomir Geburten / Taufen 1876, S. 511, Nr. 692: SAGERT, Julius * 22.5. ~ 30.5.1876 vom Lehrer SEMRAU in Fassowaja Rudka, Sohn vom Kolonisten Gottfried SAGERT und Emilie KLINSPOHN, Paten Ludwig DITTMANN und Juliane KLINSPOHN</ref> / † 1836 oder 1837 Fassowaja Rudnja<ref name=chronik>SAGER, Helmut unveröffentlichte Familienchronik "Die Geschichte von Mühlen-Sager", Kiel 2013</ref>
Sohn des Kolonisten Gottfried SAGERT und Anna Emilie KLINGSPOHN<ref name=julius1876/>
Kinder: Julius
Zur Person
Seine Eltern Gottfried SAGER oder SAGERT und Anna Emilie KLINSPOHN oder KLINGSPOHN haben 1867 in Gostynin, Polen geheiratet.<ref>Kirchenbuch ev.-luth. Gostynin Heiraten 1867, Nr.15</ref> Gottfried stammt gebürtig aus Golskie Holendry, Polen. Die Familie zog um 1875 nach Fassowaja Rudnja in Ost-Wolhynien.<ref name=chronik/>
Ab ca. 1895 wurde Julius sen. Hopfenbauer. Später betrieb er eine Windmühle<ref>KREMRING, Leonhard "Fassowaja Rudnja - Chronik eines deutschen Dorfes", in Wolhynische Hefte Folge 8, S. 35 u. 36</ref> und eine Bierschänke in Fassowaja Rudnja. Sein 2. Sohn Julius führte die Unternehmen weiter bzw. arbeitete dort mit.<ref name=chronik/>
Um 1916 Landeigentümer in Jagodenka, Wolost Uschomir, Ujesd Shitomir.<ref>Landenteignungslisten in der Shitomirer Zeitung "Wolinskija Gubernskija Wdomosti" vom 2. Juni 1916</ref>
Aus den Erinnerungen von Leonhard KREMRING. Seine Familie wohnte ab 1934 neben der Familie SAGER:<ref name=chronik/>
"Jeden Tag, wenn ich zur Schule ging, sah ich im Hof Sager einen älteren Mann herum gehen. Er hatte einen grauen Bart. Ich sah ihn nie rauchend. ... Er wurde immer Bier-Sager genannt. Ich fragte meine Mutter, warum er so genannt wird und bekam die Antwort: 'Er hatte zur Zarenzeit eine Bierschänke und verkaufte den Mahlmännern Bier.' Er wurde oft auch Hopfen-Sager und Mühlen-Sager genannt. ... Er lebte zusammen mit seinem Sohn Julius jun. und mit seinen zwei Enkelinnen Linda und Selma. Sein Landbesitz war nicht groß, denn er war 1929, während der Entkulakisierung aus Fassowaja vertrieben worden. Die Mühle wurde stillgelegt, die Bierschänke durfte er ab 1929 nicht mehr betreiben und das Grundstück wurde nach 1929 enteignet, so auch die Hopfenplantage. Er starb 1936 oder 1937 und wurde auf dem Friedhof begraben."
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Anmerkungen und Quellen
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