Kostopol: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
+ | [[Bild:Kostopol_3677_Stadt.jpg|Kostopol auf der k.u.k. Karte 3677, M 1:75.000, 1918|thumb|right]] | ||
Die Stadt <b>Kostopol</b> oder <b>Kostopil</b> liegt direkt an der Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung zwischen den Ortschaften [[Rowno]] und Sarny. Bis in die Gegenwart entwickelte sich die Stadt zu einem größeren wirtschaftlichen Standort in der Westukraine mit einer Autobahnanbindung in Ost-West-Richtung und einem eigenem Flughafen. | Die Stadt <b>Kostopol</b> oder <b>Kostopil</b> liegt direkt an der Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung zwischen den Ortschaften [[Rowno]] und Sarny. Bis in die Gegenwart entwickelte sich die Stadt zu einem größeren wirtschaftlichen Standort in der Westukraine mit einer Autobahnanbindung in Ost-West-Richtung und einem eigenem Flughafen. | ||
+ | Auf dem Kartenauschnitt aus dem Jahr 1918 existiert die evangelische Kirche noch nicht, dafür ist die Lage der drei eingangs aufgezählten Orte gut erkennbar. | ||
− | + | Dieser Kartenausschnitt ist ein Beispiel für die Genauigkeit der k.u.k. Karten der österreichisch-ungarischen Monarchie im Maßstab 1:75.000. | |
+ | Weitere Angaben zu den Kartenwerken stehen in unserem [http://leitfaden.wolhynien.de/index.html Leitfaden]. | ||
− | |||
+ | '''Das ev.-luth. Kirchspiel Kostopol''' | ||
− | + | [[Bild:Kostopol Kirche 1939.jpg|Pfarrhaus und Kirche in Kostopol, 1939|thumb|right]] | |
+ | In der evangelischen Kirchengeschichte gehörte der Ort <b>Kostopol</b> zu den jüngsten Kirchspielen. Ursprünglich gehörte diese Region zum Kirchspiel [[Tutschin]]. Ein großer Teil der hier ansässigen Gemeindeglieder konzentrierte sich im Umkreis von wenigen Kilometern um den Ort <b>Kostopol</b>. | ||
− | [[ | + | Der von 1924 bis 1931 hier tätige Pastor [[KRUSCHE, Ernst Waldemar]] setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche in der Stadt ein. Hierzu flossen zur Unterstützung des Baus Spenden aus Lodz, Warschau, Pabianice, Zgierz, Gombin und auch maßgeblich von ehemaligen Wolhyniern, die in den USA lebten. Das erbaute Paulus-Gotteshaus wurde am 24. Oktober 1926 eingeweiht. |
− | |||
− | |||
+ | Aus der privaten Fotosammlung des letzten luth. Pastors [[FUHR, Jakob|Jakob FUHR]] stammt das Bild der Kirche im Jahr 1939. Hierzu schreibt sein Sohn: | ||
− | + | "''... rechts, das scheunenähnliche Gebäude ist die Kirche und das neue Gebäude ist das Pfarrhaus. Kurz vor dem Krieg im Jahr 1939 entstand das Foto. Meine Mutter und ich waren schon bei den Großeltern bei Warschau. Mein Vater hat nur wenige Tage bis zu seiner Verhaftung allein darin gewohnt.''" | |
Zeile 35: | Zeile 38: | ||
* ''Kartenwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie, M1:75.000, Blatt 3677'' | * ''Kartenwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie, M1:75.000, Blatt 3677'' | ||
* ''[[KNEIFEL, Eduard]] "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971'' | * ''[[KNEIFEL, Eduard]] "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971'' | ||
+ | * ''Bild der Kirche mit dem Pfarrhaus aus der Fotosammlung der Familie FUHR'' | ||
Version vom 28. Januar 2008, 00:25 Uhr
Unter dem Namen Kostopol sind im Ortsverzeichnis aus dem Jahr 1906 drei Eintragungen zu finden (die Einwohnerzahl aus dem Jahr 1888 zum Vergleich in Klammern):
- Stadt Kostopol mit 162 Haushaltsvorständen, 1187 (841) Einwohnern
- Kolonie Kostopol mit 25 Haushaltsvorständen, 202 (153) Einwohnern
- Bahnstation Kostopol mit 12 Haushaltsvorständen, 128 Einwohnern
Die Stadt Kostopol oder Kostopil liegt direkt an der Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung zwischen den Ortschaften Rowno und Sarny. Bis in die Gegenwart entwickelte sich die Stadt zu einem größeren wirtschaftlichen Standort in der Westukraine mit einer Autobahnanbindung in Ost-West-Richtung und einem eigenem Flughafen.
Auf dem Kartenauschnitt aus dem Jahr 1918 existiert die evangelische Kirche noch nicht, dafür ist die Lage der drei eingangs aufgezählten Orte gut erkennbar.
Dieser Kartenausschnitt ist ein Beispiel für die Genauigkeit der k.u.k. Karten der österreichisch-ungarischen Monarchie im Maßstab 1:75.000.
Weitere Angaben zu den Kartenwerken stehen in unserem Leitfaden.
Das ev.-luth. Kirchspiel Kostopol
In der evangelischen Kirchengeschichte gehörte der Ort Kostopol zu den jüngsten Kirchspielen. Ursprünglich gehörte diese Region zum Kirchspiel Tutschin. Ein großer Teil der hier ansässigen Gemeindeglieder konzentrierte sich im Umkreis von wenigen Kilometern um den Ort Kostopol.
Der von 1924 bis 1931 hier tätige Pastor KRUSCHE, Ernst Waldemar setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche in der Stadt ein. Hierzu flossen zur Unterstützung des Baus Spenden aus Lodz, Warschau, Pabianice, Zgierz, Gombin und auch maßgeblich von ehemaligen Wolhyniern, die in den USA lebten. Das erbaute Paulus-Gotteshaus wurde am 24. Oktober 1926 eingeweiht.
Aus der privaten Fotosammlung des letzten luth. Pastors Jakob FUHR stammt das Bild der Kirche im Jahr 1939. Hierzu schreibt sein Sohn:
"... rechts, das scheunenähnliche Gebäude ist die Kirche und das neue Gebäude ist das Pfarrhaus. Kurz vor dem Krieg im Jahr 1939 entstand das Foto. Meine Mutter und ich waren schon bei den Großeltern bei Warschau. Mein Vater hat nur wenige Tage bis zu seiner Verhaftung allein darin gewohnt."
Links:
- Grafische Übersicht zur Entstehung der evang.-augsb. Kirchspiele in Wolhynien. (PDF)
- Kantorate in West-Wolhynien, 1935/36, inkl. Tuczyn
- Geschichte des evang.-augsb. Kirchspiels Kostopol
- Tips zu Karten der Region um Kostopol.
Quellen:
- Russ. Ortsverzeichnis aus dem Jahr 1906
- Kartenwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie, M1:75.000, Blatt 3677
- KNEIFEL, Eduard "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971
- Bild der Kirche mit dem Pfarrhaus aus der Fotosammlung der Familie FUHR
VolynWiki: Startseite / Flur- und Ortsnamen