Gemeinden der Baptisten in Wolhynien: Unterschied zwischen den Versionen

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  |12. Bundeskonferenz: Nennung von Prediger [[LEHMANN, Samuel|S. LEHMANN]] mit Wohnort Solodyri und zugehörig zur ''Russisch-Türkischen Vereinigung''.<ref>''Protokoll der zwölften Bundes-Konferenz, gehalten von den Abgeordneten der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland, Dänemark, Holland, der Schweiz, Polen, Rußland und der Türkei, zu Altona, vom 14. bis 17. August 1882'', Verlag J. G. Oncken Hamburg 1882, S. 62</ref><ref>Anmerkung: Die in den 1860er Jahren gegründeten Gemeinden in Bulgarien und Rumänien standen unter Osmanischen bzw. Türkischen Einfluß. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1877-1878 und dem Frieden von San Stefano im März 1878 mußte das Osmanische Reich seine annektierten europäischen Besitztümer abgeben.<br>
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In diesem Zusammenhang wurde die Türkei in den Konferenzprotokollen genannt. Die Bezeichnungen  ''Russisch-Türkische Vereinigung'' und ''Russisch-Rumänische Vereinigung'' waren in dieser Zeit zwei unterschiedliche Benennungen für die gleiche Vereinigung.</ref>
 
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Version vom 18. September 2016, 11:41 Uhr

Bei der Auswanderung von Polen nach Wolhynien in den Jahren 1859 bis 1862 waren auch viele Baptistenfamilien beteiligt. Sie zogen in die Gegend von Nowograd-Wolynsk und Shitomir.[1]

Die Gemeinden standen unter Selbstverwaltung. Für die Leitung waren ein Gemeindevorstand und die Gemeindeältesten zuständig. Eine Mitwirkung im Bund oder in den verschiedenen Vereinigungen geschah auf Freiwilligenbasis.

Geschichte

Aus verschiedenen Quellen entstand diese zeitlich geordnete Auflistung:[2]

1863 Ab diesem Jahr war Bruder G.F. ALF aus Kicin, Polen mehrmals bei seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern in Wolhynien zu Gast und taufte in den Orten Horschtschik, Sorotschin und in der Gegend um Neudorf bei Shitomir.[1]
1864 Am 19.5. Gründung der Gemeinde Horschtschik und am 27.5. die Gemeinde Sorotschin.[1][3]
1866 Am 31.10. Gründung der Gemeinde Neudorf.[1][3]
1867 Im August vertrat Pastor Karl ONDRA (*1839 †1887) die Baptisten-Gemeinden Neudorf, Sorotschin und Horschtschik auf der 7. Bundeskonferenz in Hamburg.[4]
1870 Bei der 8. Bundeskonferenz im Juli 1870 in Hamburg nahm Pastor Wilhelm SCHULZ für die Baptisten-Gemeinden Neudorf, Sorotschin und Horschtschik teil.[5]
1874 Am 14.5. Taufe der ersten Gläubigen aus Roshischtsche durch Untertauchen.[6] Erste Beratung der Russisch-Rumänischen Vereinigung unter der Leitung von Bruder BERNEIKE in Neudorf, Wolhynien.[7]
1875 Im November Gründung der Gemeinde Cholossna.[1][3]
1878 Im Mai Gründung der Gemeinde Toporischtsch mit überwiegend polnisch sprechenden Gemeindemitgliedern vormals aus den Masuren.[1]
1879 Am 28.9. wurden die Grundgesetze über die Bekenntnisfreiheit der Baptisten in Russland veröffentlicht. Die Baptisten wurden staatlich anerkannt und die freie Ausübung ihres Glaubens zugestanden.[1]
1881 Gründung der Gemeinde Lucinow.[3]
1882 12. Bundeskonferenz: Nennung von Prediger S. LEHMANN mit Wohnort Solodyri und zugehörig zur Russisch-Türkischen Vereinigung.[8][9]
1884 Konferenz in Neudorf: Nach 10 jährigem Bestehen der Russisch-Rumänischen Vereinigung wird diese geteilt. Die Gemeinden in Wolhynien bilden unter dem Vorsitz von Bruder K. ONDRA die Westrussische Vereinigung und die Gemeinden in Südrußland und Rumänien gehören zur Südrussisch-Rumänischen Vereinigung.[7] Gründung der Gemeinden Roshischtsche[6] und Nowo-Rudnia.[3]
1885 Gründung der Gemeinde Iwanowitsch.[3]
1887 Konferenz in Neudorf am 18./19.9.: Gründung der Russischen Union mit der Polnischen, West-Russischen und Süd-Russischen Vereinigung.[10] Am Sonntag reichte die große Kapelle mit 1.000 Sitzplätzen nicht aus für die vielen angereisten Gäste.[11]
1888 14. Bundeskonferenz: Annahme eines neuen Bundesstatuts, in dem die Zugehörigkeit zum Bund auf die Gemeinden in Deutschland eingeschränkt wird. Die Beziehungen zu den Gemeinden außerhalb Deutschlands sollen auf freundschaftlicher Basis fortbestehen. Die Gemeinden in Russland sind seit dem Vorjahr in einer besonderen Union verbunden. Die Baltische Vereinigung schließt sich im Jahr 1888 der Russischen Union an. Gründung der Gemeinde Moisejewka.[12]
1899 Im Oktober wurde die Gemeinde Rudkowsky Chutor unter der Leitung von Bruder S. LEHMANN konstituiert.[13] Etwa im gleichen Zeitraum wurde die Gemeinde Stawetzkaja Sloboda gegründet.
1901 Am 24.6. Gründung der Gemeinde Kolowert.[6]
1921 Teilung Wolhyniens. Der Westteil gehörte jetzt zur II. Polnischen Republik und vom 29.9.-1.10. wurde die Slawische Vereinigung gegründet.[6]
1923 Gründung der slawischen Gemeinde Ploska in Wolhynien.[6]
1927 Am 1.2. Gründung der Gemeinde Porozow und im gleichen Jahr Gründung der slawischen Gemeinde Zdolbunow.[6]
1928 Am 26.5. Gründung der Union der Baptisten-Gemeinden deutscher Zunge in Polen.[6]
1938 Am 31.7. erklärte Prediger F. WEBER die Gemeinde Kostopol als selbständig.[6]

Links


Anmerkungen und Quellen

  1. a b c d e f g LIEBIG, A. Russisch-Rumänische Vereinigung in der Beilage zum 'Wahrheitszeugen', Nr. 10 vom 15.5.1884, S. 109f
  2. Anmerkung: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Erschließung der Literatur der Baptisten seit etwa dem Jahr 2010 kann auch die Beschreibung ihrer Geschichte ausführlicher erfolgen.
  3. a b c d e f Statistik 1886 der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland und den umliegenden Ländern, Verlag J. G. Oncken Hamburg, S. 18
  4. Auszug aus dem Protokoll der siebenten Konferenz des Bundes der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Frankreich, Polen, Rußland und der Türkei, Hamburg vom 12.-21.8.1867, Verlag J. G. Oncken 1867, S. 12
  5. Auszug aus dem Protokoll der achten Konferenz des Bundes der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Frankreich, Polen, Rußland und der Türkei, Hamburg vom 6.-14.7.1870, Verlag J. G. Oncken 1870, S. 14
  6. a b c d e f g h KUPSCH, Eduard Geschichte der Baptisten in Polen 1852-1932, Selbstverlag, Zduńska Wola 1932, gedruckt von Kompas, Łódź, Gdańska 130
  7. a b LIEBIG, A. Teilung der Russisch-Rumänischen Vereinigung in Der Wahrheitszeuge. Eine Zeitschrift für Gemeinde und Haus. Organ der deutschen Baptisten. Nr. 14 vom 15.7.1884, S. 150
  8. Protokoll der zwölften Bundes-Konferenz, gehalten von den Abgeordneten der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland, Dänemark, Holland, der Schweiz, Polen, Rußland und der Türkei, zu Altona, vom 14. bis 17. August 1882, Verlag J. G. Oncken Hamburg 1882, S. 62
  9. Anmerkung: Die in den 1860er Jahren gegründeten Gemeinden in Bulgarien und Rumänien standen unter Osmanischen bzw. Türkischen Einfluß. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1877-1878 und dem Frieden von San Stefano im März 1878 mußte das Osmanische Reich seine annektierten europäischen Besitztümer abgeben.
    In diesem Zusammenhang wurde die Türkei in den Konferenzprotokollen genannt. Die Bezeichnungen Russisch-Türkische Vereinigung und Russisch-Rumänische Vereinigung waren in dieser Zeit zwei unterschiedliche Benennungen für die gleiche Vereinigung.
  10. LEHMANN, J.G. Statistik 1887 der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland und den umliegenden Ländern, Verlag J. G. Oncken Hamburg, S. 18
  11. KLUDT, A. Unionsfest in Russland in der Beilage zum 'Wahrheitszeugen'. vom 15.11.1887
  12. Statistik 1888 des Bundes der Baptisten-Gemeinden in Deutschland und einigen umliegenden Ländern. Nebst kurzer Übersicht über die russischen und dänischen Gemeinden, Verlag J. G. Oncken Hamburg
  13. Verschiedenes. in Der Hausfreund. Eine Zeitschrift für Gemeinde und Haus, 12. Jg., Nr. 3, März 1901, S. 12



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