Gemeinden der Baptisten in Wolhynien: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. September 2016, 18:53 Uhr
Bei der Auswanderung von Polen nach Wolhynien in den Jahren 1859 bis 1862 waren auch viele Baptistenfamilien beteiligt. Sie zogen in die Gegend von Nowograd-Wolynsk und Shitomir.[1]
Die Gemeinden standen unter Selbstverwaltung. Für die Leitung waren ein Gemeindevorstand und die Gemeindeältesten zuständig. Eine Mitwirkung im Bund oder in den verschiedenen Vereinigungen geschah auf Freiwilligenbasis.
Geschichte
Aus verschiedenen Quellen entstand diese zeitlich geordnete Auflistung:[2]
1863 | Ab diesem Jahr war Bruder G.F. ALF aus Kicin, Polen mehrmals bei seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern in Wolhynien zu Gast und taufte in den Orten Horschtschik, Sorotschin und in der Gegend um Neudorf bei Shitomir.[1] |
1864 | Am 19.5. Gründung der Gemeinde Horschtschik und am 27.5. die Gemeinde Sorotschin.[1][3] |
1866 | Am 31.10. Gründung der Gemeinde Neudorf.[1][3] |
1874 | Am 14.5. Taufe der ersten Gläubigen aus Roshischtsche durch Untertauchen.[4] Erste Beratung der Russisch-Rumänischen Vereinigung unter der Leitung von Bruder BERNEIKE in Neudorf, Wolhynien.[5] |
1875 | Im November Gründung der Gemeinde Cholossna.[1][3] |
1878 | Im Mai Gründung der Gemeinde Toporischtsch mit überwiegend polnisch sprechenden Gemeindemitgliedern vormals aus den Masuren.[1] |
1879 | Am 28.9. wurden die Grundgesetze über die Bekenntnisfreiheit der Baptisten in Russland veröffentlicht. Die Baptisten wurden staatlich anerkannt und die freie Ausübung ihres Glaubens zugestanden.[1] |
1881 | Gründung der Gemeinde Lucinow.[3] |
1882 | 12. Bundeskonferenz: Nennung von Prediger S. LEHMANN mit Wohnort Solodyri und zugehörig zur Russisch-Türkischen Vereinigung.[6] |
1884 | Konferenz in Neudorf: Nach 10 jährigem Bestehen der Russisch-Rumänischen Vereinigung wird diese geteilt. Die Gemeinden in Wolhynien bilden unter dem Vorsitz von Bruder K. ONDRA die Westrussische Vereinigung und die Gemeinden in Südrußland und Rumänien gehören zur Südrussisch-Rumänischen Vereinigung.[5] Gründung der Gemeinden Roshischtsche[4] und Nowo-Rudnia.[3] |
1885 | Gründung der Gemeinde Iwanowitsch.[3] |
1887 | Konferenz in Neudorf am 18./19.9.: Gründung der Russischen Union mit der Polnischen, West-Russischen und Süd-Russischen Vereinigung.[7] Am Sonntag reichte die große Kapelle mit 1.000 Sitzplätzen nicht aus für die vielen angereisten Gäste.[8] |
1888 | 14. Bundeskonferenz: Annahme eines neuen Bundesstatuts, in dem die Zugehörigkeit zum Bund auf die Gemeinden in Deutschland eingeschränkt wird. Die Beziehungen zu den Gemeinden außerhalb Deutschlands sollen auf freundschaftlicher Basis fortbestehen. Die Gemeinden in Russland sind seit dem Vorjahr in einer besonderen Union verbunden. Die Baltische Vereinigung schließt sich im Jahr 1888 der Russischen Union an. Gründung der Gemeinde Moisejewka.[9] |
1899 | Im Oktober wurde die Gemeinde Rudkowsky Chutor unter der Leitung von Bruder S. LEHMANN konstituiert.[10] Etwa im gleichen Zeitraum wurde die Gemeinde Stawetzkaja Sloboda gegründet. |
1901 | Am 24.6. Gründung der Gemeinde Kolowert.[4] |
1921 | Teilung Wolhyniens. Der Westteil gehörte jetzt zur II. Polnischen Republik und vom 29.9.-1.10. wurde die Slawische Vereinigung gegründet.[4] |
1923 | Gründung der slawischen Gemeinde Ploska in Wolhynien.[4] |
1927 | Am 1.2. Gründung der Gemeinde Porozow und im gleichen Jahr Gründung der slawischen Gemeinde Zdolbunow.[4] |
1928 | Am 26.5. Gründung der Union der Baptisten-Gemeinden deutscher Zunge in Polen.[4] |
1938 | Am 31.7. erklärte Prediger F. WEBER die Gemeinde Kostopol als selbständig.[4] |
Links
- gesammelte Zahlenangaben aus der Literatur in: Statistik Baptisten-Vereinigungen
- Beschreibung der bisher bekannten Kirchenbücher der Baptisten auf wolhynien.de
Anmerkungen und Quellen
- ↑ a b c d e f g LIEBIG, A. Russisch-Rumänische Vereinigung in der Beilage zum 'Wahrheitszeugen', Nr. 10 vom 15.5.1884, S. 109f
- ↑ Anmerkung: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Erschließung der Literatur der Baptisten seit etwa dem Jahr 2010 kann auch die Beschreibung ihrer Geschichte ausführlicher erfolgen.
- ↑ a b c d e f Statistik 1886 der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland und den umliegenden Ländern, Verlag J. G. Oncken Hamburg, S. 18
- ↑ a b c d e f g h KUPSCH, Eduard Geschichte der Baptisten in Polen 1852-1932, Selbstverlag, Zduńska Wola 1932, gedruckt von Kompas, Łódź, Gdańska 130
- ↑ a b LIEBIG, A. Teilung der Russisch-Rumänischen Vereinigung in Der Wahrheitszeuge. Eine Zeitschrift für Gemeinde und Haus. Organ der deutschen Baptisten. Nr. 14 vom 15.7.1884, S. 150
- ↑ Protokoll der zwölften Bundes-Konferenz, gehalten von den Abgeordneten der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland, Dänemark, Holland, der Schweiz, Polen, Rußland und der Türkei, zu Altona, vom 14. bis 17. August 1882, Verlag J. G. Oncken Hamburg 1882, S. 62
- ↑ LEHMANN, J.G. Statistik 1887 der vereinigten Gemeinden getaufter Christen (Baptisten) in Deutschland und den umliegenden Ländern, Verlag J. G. Oncken Hamburg, S. 18
- ↑ KLUDT, A. Unionsfest in Russland in der Beilage zum 'Wahrheitszeugen'. vom 15.11.1887
- ↑ Statistik 1888 des Bundes der Baptisten-Gemeinden in Deutschland und einigen umliegenden Ländern. Nebst kurzer Übersicht über die russischen und dänischen Gemeinden, Verlag J. G. Oncken Hamburg
- ↑ Verschiedenes. in Der Hausfreund. Eine Zeitschrift für Gemeinde und Haus, 12. Jg., Nr. 3, März 1901, S. 12
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