Kostopol: Unterschied zwischen den Versionen
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Der von 1924 bis 1931 hier tätige Pastor [[KRUSCHE, Ernst Waldemar]] setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche in der Stadt ein. Hierzu flossen zur Unterstützung des Baus Spenden aus Lodz, Warschau, Pabianice, Zgierz, Gombin und auch maßgeblich von ehemaligen Wolhyniern, die in den USA lebten. Das erbaute Paulus-Gotteshaus wurde am 24. Oktober 1926 eingeweiht. | Der von 1924 bis 1931 hier tätige Pastor [[KRUSCHE, Ernst Waldemar]] setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche in der Stadt ein. Hierzu flossen zur Unterstützung des Baus Spenden aus Lodz, Warschau, Pabianice, Zgierz, Gombin und auch maßgeblich von ehemaligen Wolhyniern, die in den USA lebten. Das erbaute Paulus-Gotteshaus wurde am 24. Oktober 1926 eingeweiht. | ||
− | Aus der privaten Fotosammlung des letzten luth. Pastors [[FUHR, Jakob|Jakob FUHR]] stammt das Bild der Kirche im Jahr 1939. Hierzu schreibt sein Sohn: | + | Aus der privaten Fotosammlung des letzten luth. Pastors [[FUHR, Jakob|Jakob FUHR]] stammt das Bild der Kirche im Jahr 1939. Rechts ist das neue Pfarrhaus. Hierzu schreibt sein Sohn: |
− | "''... rechts, das scheunenähnliche Gebäude ist die Kirche und das neue Gebäude ist das Pfarrhaus. | + | "''... rechts, das scheunenähnliche Gebäude ist die Kirche und das neue Gebäude ist das Pfarrhaus. Es war ein Ziegelbau, weiß getüncht mit rotem Dach. Unten war die Pfarrwohnung und ein größerer Raum für kirchliche Veranstaltungen und oben sollte die Familie BROKOP (Schriftführer und Kirchensteuereinnehmer) wohnen. Das Haus ist im August 1939 bezugsfertig geworden. Als Vater meine Mutter und mich von den Großeltern in Warschau holen wollte, brach der Krieg aus und er fuhr allein zurück. Dort wurde er von den Polen verhaftet und kam nach Bereza Kartuska.''" |
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* ''[[KNEIFEL, Eduard]] "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971'' | * ''[[KNEIFEL, Eduard]] "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971'' | ||
* ''Bild der Kirche mit dem Pfarrhaus aus der Fotosammlung der Familie FUHR'' | * ''Bild der Kirche mit dem Pfarrhaus aus der Fotosammlung der Familie FUHR'' | ||
+ | * ''Privater Schriftverkehr Harald FUHR, Sohn des ev.-luth. Pastors [[FUHR, Jakob|Jakob FUHR]]'' | ||
Version vom 28. Januar 2008, 00:48 Uhr
Unter dem Namen Kostopol sind im Ortsverzeichnis aus dem Jahr 1906 drei Eintragungen zu finden (die Einwohnerzahl aus dem Jahr 1888 zum Vergleich in Klammern):
- Stadt Kostopol mit 162 Haushaltsvorständen, 1187 (841) Einwohnern
- Kolonie Kostopol mit 25 Haushaltsvorständen, 202 (153) Einwohnern
- Bahnstation Kostopol mit 12 Haushaltsvorständen, 128 Einwohnern
Die Stadt Kostopol oder Kostopil liegt direkt an der Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung zwischen den Ortschaften Rowno und Sarny. Bis in die Gegenwart entwickelte sich die Stadt zu einem größeren wirtschaftlichen Standort in der Westukraine mit einer Autobahnanbindung in Ost-West-Richtung und einem eigenem Flughafen.
Auf dem Kartenauschnitt aus dem Jahr 1918 existiert die evangelische Kirche noch nicht, dafür ist die Lage der drei eingangs aufgezählten Orte gut erkennbar.
Dieser Kartenausschnitt ist ein Beispiel für die Genauigkeit der k.u.k. Karten der österreichisch-ungarischen Monarchie im Maßstab 1:75.000.
Weitere Angaben zu den Kartenwerken stehen in unserem Leitfaden.
Das ev.-luth. Kirchspiel Kostopol
In der evangelischen Kirchengeschichte gehörte der Ort Kostopol zu den jüngsten Kirchspielen. Ursprünglich gehörte diese Region zum Kirchspiel Tutschin. Ein großer Teil der hier ansässigen Gemeindeglieder konzentrierte sich im Umkreis von wenigen Kilometern um den Ort Kostopol.
Der von 1924 bis 1931 hier tätige Pastor KRUSCHE, Ernst Waldemar setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche in der Stadt ein. Hierzu flossen zur Unterstützung des Baus Spenden aus Lodz, Warschau, Pabianice, Zgierz, Gombin und auch maßgeblich von ehemaligen Wolhyniern, die in den USA lebten. Das erbaute Paulus-Gotteshaus wurde am 24. Oktober 1926 eingeweiht.
Aus der privaten Fotosammlung des letzten luth. Pastors Jakob FUHR stammt das Bild der Kirche im Jahr 1939. Rechts ist das neue Pfarrhaus. Hierzu schreibt sein Sohn:
"... rechts, das scheunenähnliche Gebäude ist die Kirche und das neue Gebäude ist das Pfarrhaus. Es war ein Ziegelbau, weiß getüncht mit rotem Dach. Unten war die Pfarrwohnung und ein größerer Raum für kirchliche Veranstaltungen und oben sollte die Familie BROKOP (Schriftführer und Kirchensteuereinnehmer) wohnen. Das Haus ist im August 1939 bezugsfertig geworden. Als Vater meine Mutter und mich von den Großeltern in Warschau holen wollte, brach der Krieg aus und er fuhr allein zurück. Dort wurde er von den Polen verhaftet und kam nach Bereza Kartuska."
Links:
- Grafische Übersicht zur Entstehung der evang.-augsb. Kirchspiele in Wolhynien. (PDF)
- Kantorate in West-Wolhynien, 1935/36, inkl. Tuczyn
- Geschichte des evang.-augsb. Kirchspiels Kostopol
- Tips zu Karten der Region um Kostopol.
Quellen:
- Russ. Ortsverzeichnis aus dem Jahr 1906
- Kartenwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie, M1:75.000, Blatt 3677
- KNEIFEL, Eduard "Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555 - 1939", Selbstverlag des Verfassers, Vierkirchen 1971
- Bild der Kirche mit dem Pfarrhaus aus der Fotosammlung der Familie FUHR
- Privater Schriftverkehr Harald FUHR, Sohn des ev.-luth. Pastors Jakob FUHR
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