Heimtal: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei BUSCH werden für das Jahr 1858 im ev.-augsb. Kirchspiel [[Shitomir]] 3 Orte mit dem Namen '''Carolinchen''' aufgezählt mit den Entfernungen zum Kirchspielort und den ev. Einwohnern: a) Groß-Carolinchen, 64 Werst, 165 Einw.; b) Klein-Carolinchen, 54 Werst, 42 Einw.; c) Mittel-Carolinchen, 55 Werst, 117 Einw. Davon könnten die Angaben der Orte b) oder c) zum späteren '''Heimtal''' gehören.
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Bei BUSCH<ref>BUSCH "Materialien zur Geschichte und Statistik des Kirchen- und Schulwesens der Evangelisch-Lutherischen Gemeinden in Rußland", St.Petersburg 1862, S. 123-133</ref> werden für das Jahr 1858 im ev.-augsb. Kirchspiel [[Shitomir]] 3 Orte mit dem Namen '''Carolinchen''' aufgezählt mit den Entfernungen zum Kirchspielort und den ev. Einwohnern: a) Groß-Carolinchen, 64 Werst, 165 Einw.; b) Klein-Carolinchen, 54 Werst, 42 Einw.; c) Mittel-Carolinchen, 55 Werst, 117 Einw. Davon könnten die Angaben der Orte b) oder c) zum späteren '''Heimtal''' gehören.
  
  
Das ev.-augsb. Kirchspiel in '''Heimtal''' wurde im Jahr 1869 begründet. Bereits 1864 zog [[WASEM, Heinrich Martin David]] als Vikar nach '''Heimtal'''. Das Kirchspiel lag in den Kreisen [[Shitomir]] und [[Nowograd-Wolynsk]] und hatte im Jahr 1869 etwa 6.000 Gemeindeglieder in 20 Gemeinden. Eine steinerne Kirche mit dem Namen "Jesus-Kirche" wurde am 20. August 1878 eingeweiht.  
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Das ev.-augsb. Kirchspiel in '''Heimtal''' wurde im Jahr 1869 begründet. Bereits 1864 zog [[WASEM, Heinrich Martin David]] als Vikar nach '''Heimtal'''. Das Kirchspiel lag in den Kreisen [[Shitomir]] und [[Nowograd-Wolynsk]] und hatte im Jahr 1869 etwa 6.000 Gemeindeglieder in 20 Gemeinden. Eine hölzerne Kirche mit dem Namen "Jesus-Kirche" wurde am 20. August 1878 eingeweiht. In der Folge wurde auch für das alte, bereits baufällige Pastorat ein neues steinernes Pastorat erbaut.<ref name=ping>PINGOUD, G.: "Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Rußland", herausgegeben von der Unterstützungs-Kasse für Evangelisch-Lutherische Gemeinden in Rußland; Band 1: "Der St. Petersburgische und der Moskowische Konsistorialbezirk", St. Petersburg, 1909, S.218-223</ref>
  
  
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Im russ. Ortsverzeichnis von 1888<ref>{{Gedenkb1888}}</ref> heißt es:
  
 
  к. '''Старая буда''' [''Kolonie Straja buda''] (Каролинка [''Karolinka'']), 541 Einwohner, im Волость
 
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Im Jahr 1906 wird der Ort im russ. Ortsverzeichnissen<ref>{{Gedenkb1906}}</ref> so beschrieben:
  
 
  к. '''Старая-Буда''' [''Kolonie Straja-Buda''], Волость Пулинская [''Wolost Pulinskaja''],
 
  к. '''Старая-Буда''' [''Kolonie Straja-Buda''], Волость Пулинская [''Wolost Pulinskaja''],
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Die in den Jahren 1907 bis 1913 ausgewanderten Wolhynier nach Estland benannten ihren Hauptort ebenfalls '''Heimtal'''. - ''lt. Arndt''
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Die in den Jahren 1907 bis 1913 ausgewanderten Wolhynier nach Estland benannten ihren Hauptort ebenfalls '''Heimtal'''.<ref>ARNDT, Nikolaus, Schriftverkehr des Historischen Vereins, Schreiben vom 15.11.2007</ref>
  
  
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'''Quellen:'''
 
'''Quellen:'''
* ''BUSCH "Materialien zur Geschichte und Statistik des Kirchen- und Schulwesens der Evangelisch-Lutherischen Gemeinden in Rußland", St.Petersburg 1862, S. 123-133''
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* ''PINGOUD, G.: "Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Rußland", herausgegeben von der Unterstützungs-Kasse für Evangelisch-Lutherische Gemeinden in Rußland; Band 1: "Der St. Petersburgische und der Moskowische Konsistorialbezirk", St. Petersburg, 1909, S.218-223''
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<references/>
* ''Gedenkbücher des Gouvernements Wolhynien 1888 (Originaltitel: Памятные Книшки Волынской Губерний 1888г.)''
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* ''Gedenkbücher des Gouvernements Wolhynien 1906 (Originaltitel: Памятные Книшки Волынской Губерний 1906г.)''
 
* ''ARNDT, Nikolaus, Schriftverkehr des Historischen Vereins, Schreiben vom 15.11.2007''
 
  
  

Version vom 13. November 2009, 21:21 Uhr

Heimtal, Heimthal, Stara Buda, russ. Старая буда [staraja buda] oder Старая-Буда; ehemals Karolinka, russ. Каролинка; heute ukr. Ясенівка [jasseniwka], russ. Ясеновка [jassenowka]


Bei BUSCH<ref>BUSCH "Materialien zur Geschichte und Statistik des Kirchen- und Schulwesens der Evangelisch-Lutherischen Gemeinden in Rußland", St.Petersburg 1862, S. 123-133</ref> werden für das Jahr 1858 im ev.-augsb. Kirchspiel Shitomir 3 Orte mit dem Namen Carolinchen aufgezählt mit den Entfernungen zum Kirchspielort und den ev. Einwohnern: a) Groß-Carolinchen, 64 Werst, 165 Einw.; b) Klein-Carolinchen, 54 Werst, 42 Einw.; c) Mittel-Carolinchen, 55 Werst, 117 Einw. Davon könnten die Angaben der Orte b) oder c) zum späteren Heimtal gehören.


Das ev.-augsb. Kirchspiel in Heimtal wurde im Jahr 1869 begründet. Bereits 1864 zog WASEM, Heinrich Martin David als Vikar nach Heimtal. Das Kirchspiel lag in den Kreisen Shitomir und Nowograd-Wolynsk und hatte im Jahr 1869 etwa 6.000 Gemeindeglieder in 20 Gemeinden. Eine hölzerne Kirche mit dem Namen "Jesus-Kirche" wurde am 20. August 1878 eingeweiht. In der Folge wurde auch für das alte, bereits baufällige Pastorat ein neues steinernes Pastorat erbaut.<ref name=ping>PINGOUD, G.: "Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Rußland", herausgegeben von der Unterstützungs-Kasse für Evangelisch-Lutherische Gemeinden in Rußland; Band 1: "Der St. Petersburgische und der Moskowische Konsistorialbezirk", St. Petersburg, 1909, S.218-223</ref>


Im russ. Ortsverzeichnis von 1888<ref>Gedenkbuch des Gouvernements Wolhynien 1888, herausgegeben vom Statistischen Komitee des Gouvernements Wolhynien, Shitomir 1887 (Russisch), Originaltitel: Памятная Книшка Волынской Губерній на 1888 годъ</ref> heißt es:

к. Старая буда [Kolonie Straja buda] (Каролинка [Karolinka]), 541 Einwohner, im Волость
Пулинской [Wolost Pulinskoi], Ujesd Shitomir gelegen; 50 Werst bis Shitomir.


Die Notwendigkeit zur Ausbildung der Lehrer und Kantoren führte im Jahr 1897 zur Gründung einer Schule für Küsterklassen die Küsterschule Heimtal.


Um 1896 war die Zahl der Gemeindeglieder auf ca. 20.000 in etwa 100 Kolonien angestiegen. Dies ergab die Notwendigkeit, ein neues Kirchspiel (bzw. eine "ständige Adjunktur" von Heimthal) mit dem Sitz in Emiltschin im gleichen Jahr zu gründen. - lt. Pingoud


Im Jahr 1906 wird der Ort im russ. Ortsverzeichnissen<ref>Verzeichnis der Siedlungsorte im Gouvernement Wolhynien 1906, herausgegeben vom Statistischen Komitee des Gouvernements Wolhynien, Shitomir 1906 (Russisch), Originaltitel: Списокъ населенныхъ мѣстъ Волынской губерніи на 1906 годъ</ref> so beschrieben:

к. Старая-Буда [Kolonie Straja-Buda], Волость Пулинская [Wolost Pulinskaja],
Ujesd Shitomir; 52 Höfe, 517 Einwohner, 50 Werst bis Shitomir, 15 Werst bis
Pulin, Postanschrift ст. Рудня.


Die in den Jahren 1907 bis 1913 ausgewanderten Wolhynier nach Estland benannten ihren Hauptort ebenfalls Heimtal.<ref>ARNDT, Nikolaus, Schriftverkehr des Historischen Vereins, Schreiben vom 15.11.2007</ref>


Links:

  • Grafische Übersicht zur Entstehung der evang.-augsb. Kirchspiele in Wolhynien. (PDF)
  • Geschichte des evang. Kirchspiels in Heimtal.
  • Tips zu Karten der Region um Heimtal.


Quellen:

<references/>




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