Rosswerk: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | <b>Roßwerke, Rosswerke</b> oder auch <b>Göpelwerke</b> im Volksmund genannt. Die gespannbetriebenen Göpelwerke waren bis zum Aufkommen der Lokomobile und darüber hinaus die universalen Antriebsmotoren in der Landwirtschaft. Die Nutzung der tierischen Zugkraft - meist in der Landwirtschaft - geht bis ins Mittelalter zurück, wie z.B. bei Transport- und Feldarbeiten. Der Einsatz von Zugtieren zum Antrieb stationärer Hofmaschinen hingegen war etwas umständlicher; um z.B. die Dreschmaschine, eine Pumpe oder eine Mühle antreiben zu können, musste ein <b>Göpel</b> (<b>Rosswerk</b>, auch <b>Pferdegöpel</b> genannt) dazwischen geschaltet werden. | |
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+ | Der Göpel wandelt den geradlinigen Zug der Tiere in eine Drehbewegung um. Ein oder zwei Pferde oder Ochsen werden am äusseren Ende eines zirka 3,5 bis 4 m langen Zugbaumes angespannt und beschreiten die Kreisbahn je nach Ganggeschwindigkeit pro Minute rund 2,5 mal. Im Zentrum des Zugbaumes übersetzt ein mehrstufiges Räderwerk diese Drehzahl um den Faktor von zirka 40, womit sich die mit Kreuzgelenken versehene liegende Abtriebswelle mit rund 100 U/min dreht und so die Drehkraft an die stationäre Hofmaschine überträgt. Je nach Bauart und Material war der Wirkungsgrad der Kraftübertragung ... eher bescheiden, sodass kaum Leistungen von mehr als 1 bis 2 PS erzeugt werden konnten. Im Falle der Dreschmaschine war an der Dreschtrommel über ein Vorgelege eine weitere Drehzahlerhöhung auf 600 bis 1000 U/min nötig. | ||
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Version vom 1. November 2007, 08:04 Uhr
Roßwerke, Rosswerke oder auch Göpelwerke im Volksmund genannt. Die gespannbetriebenen Göpelwerke waren bis zum Aufkommen der Lokomobile und darüber hinaus die universalen Antriebsmotoren in der Landwirtschaft. Die Nutzung der tierischen Zugkraft - meist in der Landwirtschaft - geht bis ins Mittelalter zurück, wie z.B. bei Transport- und Feldarbeiten. Der Einsatz von Zugtieren zum Antrieb stationärer Hofmaschinen hingegen war etwas umständlicher; um z.B. die Dreschmaschine, eine Pumpe oder eine Mühle antreiben zu können, musste ein Göpel (Rosswerk, auch Pferdegöpel genannt) dazwischen geschaltet werden.
In einem Artikel von Ruedi Studer heißt es hierzu weiter:
Wie funktionierte der Göpel? Der Göpel wandelt den geradlinigen Zug der Tiere in eine Drehbewegung um. Ein oder zwei Pferde oder Ochsen werden am äusseren Ende eines zirka 3,5 bis 4 m langen Zugbaumes angespannt und beschreiten die Kreisbahn je nach Ganggeschwindigkeit pro Minute rund 2,5 mal. Im Zentrum des Zugbaumes übersetzt ein mehrstufiges Räderwerk diese Drehzahl um den Faktor von zirka 40, womit sich die mit Kreuzgelenken versehene liegende Abtriebswelle mit rund 100 U/min dreht und so die Drehkraft an die stationäre Hofmaschine überträgt. Je nach Bauart und Material war der Wirkungsgrad der Kraftübertragung ... eher bescheiden, sodass kaum Leistungen von mehr als 1 bis 2 PS erzeugt werden konnten. Im Falle der Dreschmaschine war an der Dreschtrommel über ein Vorgelege eine weitere Drehzahlerhöhung auf 600 bis 1000 U/min nötig.
Quelle:
- STUDER, Ruedi: Als Hofmaschinen noch von Pferden angetrieben wurden
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