KREMRING, Leonhard

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Der Familienname KREMRING ist mehrfach genannt. Übersicht siehe Kremring (Familienname).


* 21.8.1921 Fassowaja Rudnja[1] / † 5.10.2014 Neuffen, Baden-Württemberg
Sohn von Adolf KREMRING (*1892 †1938)[2][3] und Martha ERNST (*1899 †1945)

Zur Person

1941 Absolvent der Lehrerausbildungsanstalt Shitomir[1]
1941-1943 Lehrer und Schulleiter an der deutschen Schule in Fassowaja Rudnja[4]

Am 10. November begann meine Flucht (Umsiedlung) nach Deutschland, zuerst in den Warthegau,
Stadt Horleburg, Kreis Krotoschin. Danach kam im Januar die Flucht nach Bräunrode und Stangerode,
Sachsen-Anhalt, wo ich auch als Lehrer tätig war. September - Oktober 1945 begann die Rückver-
schleppung in die Sowjetunion, nach Beresowski am Ural.[1]


Seine Eltern starben sehr früh: Vater Adolf wurde am 10.6.1938 schuldlos verhaftet und von der NKWD am 28.9.1938 hingerichtet.[2][3] Seine Mutter erkrankte auf dem Weg der Rückverschleppung an einer schweren Lungenentzündung und verstarb mit 46 Jahren.[1]

1945-1951 Zwangsarbeit im Ural. Selbst schreibt er vom 'Spezialansiedlungsort' Perwomaiski in Beresowski, der unter 'Kommandanturaufsicht' stand. Kremring arbeitete als Bauarbeiter im Bergmetallurgie-Kombinat Magnitogorsk. Im August 1951 wurde er in die Goldgrube Chatynach am Fluß Indigirka in Jakutien überführt. Dort fehlten Schreibkräfte in der Verwaltung. Obwohl die Beschäftigung Deutscher in Leitungsfunktionen verboten war, erhielt er eine Anstellung als Buchhalter und später Oberbuchhalter.[1]

1955 kehrte er zu seinen Geschwistern in Beresowski bei Swerdlowsk zurück. In Büros und Verwaltungen war er unerwünscht und mußte als Beton- und Montagearbeiter bei Swerdlowenergiebau arbeiten. 1963 entschloß er sich zu einer zweijährigen Umschulung im Abendstudium zum Bautechniker. Bis 1988 war er als Montagearbeiter und später Bauleiter an vielen Bauten in Swerdlowsk (heute Jekaterinburg) beteiligt.[1]

Seit September 1988 lebte er mit seiner Familie in Deutschland.
1991-2014 Mitglied und 2014 Ehrenmitglied Historischer Verein Wolhynien e.V.

Publikationen

  • Verlorene Heimat Wolhynien: Erinnerungen und Erlebnisse eines Ostwolhyniers, 1. Auflage 2000 mit 224 Seiten, 2. Auflage 2003 mit 320 Seiten, beide Auflagen gedruckt in Shitomir, Ukraine
  • Beitrag Fassowaja Rudnja - Chronik eines deutschen Dorfes in Wolhynische Hefte Folge 8, S. 27-56
  • Artikel Reise nach Shitomir und Fassowaja Rudnja in Wolhynische Hefte Folge 9, S. 130-133
  • Artikel Ein Dorf in Wolhynien in Heimatbuch der Deutschen aus Russland, 1995-1996, S. 209f
  • Artikel Besuchs- und Arbeitsreise - Shitomir-Rowno - 1995 in Wolhynische Hefte Folge 10, S. 129-133
  • Beitrag Aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben der Deutschen in Ostwolhynien - Erlebnisse und Erinnerungen in Wolhynische Hefte Folge 12, S. 73-98


Anmerkungen und Quellen

  1. a b c d e f KREMRING, Leonhard Verlorene Heimat Wolhynien, Neuffen-Wiesentheid - Shitomir 2000; S. 11f; mit Beteiligung des Historischen Vereins Wolhynien e.V.
  2. a b Reabilitovani istorijeju. Žytomyrs'ka oblast'. Knyga 4. (Rehablitiert durch die Geschichte. Oblast Shitomir. Band 4.), in ukrainischer Sprache, Shitomir 2011, 788 Seiten - ISBN 978-966-655-551-2 - S. 125
  3. a b LUTAJ, Maja Nimci v Ukrajini - istorija i sjohodennja (Deutsche in der Ukraine - Geschichte und Gegenwart), in ukrainischer Sprache, Shitomir 2010, 540 Seiten - ISBN 978-966-8162-94-7 - S. 320
  4. KREMRING, Leonhard Fassowaja Rudnja - Chronik eines deutschen Dorfes in Wolhynische Hefte Folge 8, S. 27-56



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